Premiumpartner

Der Spielplan 2016

Samstag
09. April 2016

Katerina Poladjan

„Von Aal bis Zicke – Der Schreibworkshop für Kinder“

Sie weiß, wie man Gefühle in Gesten übersetzt und Gedanken in Sprache: Katerina Poladjan ist Schauspielerin und Schriftstellerin zugleich. Ihr erster Roman spielte in Russland, wo die in Berlin lebende Künstlerin geboren ist. Sie zeigt Kindern spielerisch, wie man schreibt, und leitet sie an beim Verfassen eigener Texte. Der Workshop dauert etwa drei Stunden, Kosten: 22,00 € pro Person inklusive Getränken und kleiner Snacks.

Buchungen nur direkt über das Landhaus Bärenmühle, Tel. 06455 – 759040.

Axel Hacke

„Das Beste aus aller Welt“

Der Mensch ist „aus krummem Holze geschnitzt“, wie Immanuel Kant gesagt hat. Soll heißen: er ist nicht perfekt, das macht ihn so menschlich. Axel Hacke hat für diese Unvollkommenheit eine hohe Sensibilität. Eines Tages erzählte ihm ein Leser, er habe das „Abendlied“ von Matthias Claudius immer falsch verstanden. Nicht: „Der Wald steht schwarz und schweiget / und aus den Wiesen steiget / der weiße Nebel wunderbar.“ Sondern: „Und aus den Wiesen steiget – der weiße Neger Wumbaba“. Es wurde der Titel einer mittlerweile dreibändigen Sammlung menschlicher Irrungen und Wirrungen, und wenn Axel Hacke daraus vorträgt, hochkonzentriert und ungerührt, verdichten sich die scheinbar harmlosen Anekdoten zu einer großen humanen Botschaft. Frenetischer Applaus war der Dank des Publikums vor einem Jahr im Rittersaal von Schloss Waldeck. Diesmal ist der Bestseller-Autor aus München mit neuen Kolumnen aus der Reihe „Das Beste aus aller Welt“ der Stargast bei der Eröffnung des „Literarischen Frühlings“ – sie findet im ehemaligen Kuhstall der Familie Metz in Ellershausen statt. Das kann ja nur heiter werden. Zumal Axel Hacke auch ein paar Zaubersprüche aus der Überraschungskiste des Dadaismus mitbringen will…

Eröffnungsveranstaltung in Metzen Altem Kuhstall in Ellershausen mit kurzer Begrüßungsansprache, musikalischer Untermalung und anschließendem Empfang mit kulinarischen Köstlichkeiten vom Landhaus Bärenmühle.

Ticket-Verkauf über diese Webseite oder in den drei Hotels.

Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Sonntag
10. April 2016

Giovanni di Lorenzo & Axel Hacke

„Wofür stehst Du?“

Als „Plädoyer gegen die Gleichgültigkeit“ wollten Giovanni di Lorenzo und Axel Hacke 2010 ihr Buch „Wofür stehst Du?“ verstanden wissen. Die sensible Analyse des Unbehagens, mit dem viele Deutsche der mittleren Generation die politische Entwicklung verfolgen, wurde ein Bestseller. Eine „nachgerade verbissene, ja verzweifelte Glückssuche im Privaten“ sei an die Stelle des gesellschaftlichen Engagements getreten, lautete die Bestandsaufnahme, die heute aktueller ist denn je: Massenhaft lehnen Bürger die Übernahme politischer Verantwortung ab – und beklagen dann, dass die entstandenen Leerstellen von minder qualifizierten Karrieristen besetzt werden. Bei Wahlen sinkt nicht nur die Beteiligung, es wird auch immer schwieriger, fähige Kandidaten zu finden. Gleichzeitig erschüttern das Kriegselend in Nahost, die neue Dimension der Migration und die Euro-Krise, aber auch kriminelle Machenschaften etwa bei VW oder Deutscher Bank die Fundamente unserer Selbstgewissheiten. Es droht ein demokratischer Notstand, nie war deshalb die Einmischung der Bürger so wichtig wie heute und nie die Frage so dringend: Wofür stehst Du? Und was tust Du? Giovanni di Lorenzo und Axel Hacke, zwei langjährige Freunde, die zu den einflussreichsten Publizisten in Deutschland zählen, erörtern die Lage im Lichte der aktuellen Entwicklungen und lesen Texte aus jüngster Zeit.

Lesung, Diskussion und politische Debatte

Ticket-Verkauf über diese Webseite oder in den drei Hotels.

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Katerina Poladjan & Marcel Proust

“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“

Aus einer Tasse Tee und einem erlesenen Gebäck, der Madeleine, lässt Marcel Proust in seinem Epos „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ jenes „unermessliche Gebäude der Erinnerung“ aufsteigen, das dieses Werk und seinen Autor so berühmt gemacht hat. Die Berliner Schauspielerin und Autorin Katerina Poladjan, eine bekennende Proust-Verehrerin, liest Szenen aus dem grandiosen Gesellschaftsroman und evoziert damit die Atmosphäre der Pariser Salons des Adels und der Bourgeoisie vor 100 Jahren. Eine wichtige Rolle spielen auch die Sommeraufenthalte auf dem Lande, in dem stillen Dorf Combray. Dieser Ort hieß eigentlich Illiers und liegt südwestlich von Paris, heute nennt er sich Illiers-Combray und ist die Partnergemeinde von Gemünden an der Wohra im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Für Erik Arnecke, den Sternekoch des Restaurants Philipp Soldan, ist dies ein umso größerer Anreiz, die literarische Reise in eine versunkene Epoche mit Kostproben eines französischen Menüs der Oberklasse zu begleiten und so die Imagination zu beflügeln.

Weltliteratur an authentischen Orten
Lesung & Flying Dinner in der Gourmet-Küche, begrenzt auf 25 Teilnehmer

Ticket-Verkauf über diese Webseite oder in den drei Hotels.

Die Veranstaltung ist ausverkauft.
14:00 Uhr | Hotel Schloss Waldeck

Nora Bossong

„36,9°“

Er war der große Gegenspieler des Diktators Benito Mussolini im Italien der 1920er Jahre: Antonio Gramsci, legendärer Mitbegründer der Kommunistischen Partei Italiens, zugleich ein früher Kritiker des Stalinismus sowie ein Vorbote des Eurokommunismus. Ein Revolutionär auch, der viele Jahre im Gefängnis verbrachte und an Verdauungsstörungen und der Liebe zu seiner russischen Ehefrau litt, die er Jahre zuvor in einem Sanatorium bei Moskau kennen gelernt hatte. Das Leben des italienischen Kommunisten (1891-1937), sein späterer Einfluss auf die europäische 68er Bewegung und die Suche nach einer verschollen geglaubten Schrift aus dem Gefängnis bilden den Grundstoff für diesen souverän und spannungsreich erzählten Roman. Die geheime Frage, um die es dabei geht, lautet: Kann jemand, der nie einen einzelnen Menschen geliebt hat, eine Masse von Menschen lieben? Ein großes Thema: die Liebe als Bewährungsprobe der Politik.

Lesung und Gespräch, Moderation: Bettina Musall

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Friedrich Christian Delius

„Die Liebesgeschichtenerzählerin“

“Schreib das, schreib uns das, Marie“, so beginnt der neue Roman von Friedrich Christian Delius, der in diesem Frühjahr herauskommt. Ein Buch, das auf drei zeitlichen Ebenen spielt – zur Zeit des Ersten Weltkriegs, des Zweiten Weltkriegs und in den 1960er Jahren. Kunstvoll mit der deutschen Geschichte verwebt, werden drei Liebesgeschichten erzählt. Ganz im Stillen aber schwingt noch eine vierte Liebesgeschichte mit – es ist die Liebe zum Bücherschreiben, die Friedrich Christian Delius hier ganz nebenbei ausbreitet. Ein kleines Meisterwerk der Erzählkunst, von Delius souverän zu Papier gebracht in seinem 51. „Berufsjahr“ als Schriftsteller.

Lesung und Gespräch, Moderation: Wolfgang Herles

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Katerina Poladjan & Marcel Proust

“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“

Aus einer Tasse Tee und einem erlesenen Gebäck, der Madeleine, lässt Marcel Proust in seinem Epos „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ jenes „unermessliche Gebäude der Erinnerung“ aufsteigen, das dieses Werk und seinen Autor so berühmt gemacht hat. Die Berliner Schauspielerin und Autorin Katerina Poladjan, eine bekennende Proust-Verehrerin, liest Szenen aus dem grandiosen Gesellschaftsroman und evoziert damit die Atmosphäre der Pariser Salons des Adels und der Bourgeoisie vor 100 Jahren. Eine wichtige Rolle spielen auch die Sommeraufenthalte auf dem Lande, in dem stillen Dorf Combray. Dieser Ort hieß eigentlich Illiers und liegt südwestlich von Paris, heute nennt er sich Illiers-Combray und ist die Partnergemeinde von Gemünden an der Wohra im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Für Erik Arnecke, den Sternekoch des Restaurants Philipp Soldan, ist dies ein umso größerer Anreiz, die literarische Reise in eine versunkene Epoche mit Kostproben eines französischen Menüs der Oberklasse zu begleiten und so die Imagination zu beflügeln.

Weltliteratur an authentischen Orten
Lesung & Flying Dinner in der Gourmet-Küche, begrenzt auf 25 Teilnehmer

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Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Joachim Sartorius

„Niemals eine Atempause“ – Politische Gedichte

Politische Gedichte gibt es ohne Zahl. „Es ist ein Meer“, sagt Joachim Sartorius. Umso schwieriger war es für den Berliner Lyriker, Übersetzer, Diplomaten und Kulturmanager, jene Auswahl zu treffen, die er unter dem Titel „Niemals eine Atempause“ als Handbuch der politischen Poesie im 20. Jahrhundert vorgelegt hat. Mehr als 110 Dichterinnen und Dichter aus über 55 Ländern kommen darin zu Wort, weltberühmte wie die Polin Wislawa Szymborska, der Chilene Pablo Neruda oder der Südafrikaner Breyten Breytenbach zählen dazu. Unter den Deutschen wären Bertolt Brecht, Hans Magnus Enzensberger oder F. C. Delius zu nennen. „Ich habe versucht, Gedichte aufzunehmen, die sich politische Themen vornehmen, keine einfache Moral haben und imstande sind, Komplexität des Nachdenkens und der Gefühle zu erzeugen“, schreibt Sartorius. Das Spektrum der Themen reicht vom Armenischen Genozid und der Russischen Revolution über die NS-Zeit und den Spanischen Bürgerkrieg bis zur „grünen Utopie“ der Gegenwart. Und eine „Schreckenskammer“ enthält Gedichte von Despoten. Joachim Sartorius stellt seine ganz persönliche Gedichtauswahl vor, die ein Jahrhundert spiegelt und zugleich ein intellektuelles Rüstzeug für die Herausforderungen unserer Zeit bieten kann: Poesie gegen Panzer.

Lesung und Diskussion mit Wein und Käse

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Montag
11. April 2016

Katerina Poladjan & Marcel Proust

“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“

Aus einer Tasse Tee und einem erlesenen Gebäck, der Madeleine, lässt Marcel Proust in seinem Epos „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ jenes „unermessliche Gebäude der Erinnerung“ aufsteigen, das dieses Werk und seinen Autor so berühmt gemacht hat. Die Berliner Schauspielerin und Autorin Katerina Poladjan, eine bekennende Proust-Verehrerin, liest Szenen aus dem grandiosen Gesellschaftsroman und evoziert damit die Atmosphäre der Pariser Salons des Adels und der Bourgeoisie vor 100 Jahren. Eine wichtige Rolle spielen auch die Sommeraufenthalte auf dem Lande, in dem stillen Dorf Combray. Dieser Ort hieß eigentlich Illiers und liegt südwestlich von Paris, heute nennt er sich Illiers-Combray und ist die Partnergemeinde von Gemünden an der Wohra im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Für Erik Arnecke, den Sternekoch des Restaurants Philipp Soldan, ist dies ein umso größerer Anreiz, die literarische Reise in eine versunkene Epoche mit Kostproben eines französischen Menüs der Oberklasse zu begleiten und so die Imagination zu beflügeln.

Weltliteratur an authentischen Orten
Lesung & Flying Dinner in der Gourmet-Küche, begrenzt auf 25 Teilnehmer

Ticket-Verkauf über diese Webseite oder in den drei Hotels.

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Katerina Poladjan & Marcel Proust

“Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“

Aus einer Tasse Tee und einem erlesenen Gebäck, der Madeleine, lässt Marcel Proust in seinem Epos „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ jenes „unermessliche Gebäude der Erinnerung“ aufsteigen, das dieses Werk und seinen Autor so berühmt gemacht hat. Die Berliner Schauspielerin und Autorin Katerina Poladjan, eine bekennende Proust-Verehrerin, liest Szenen aus dem grandiosen Gesellschaftsroman und evoziert damit die Atmosphäre der Pariser Salons des Adels und der Bourgeoisie vor 100 Jahren. Eine wichtige Rolle spielen auch die Sommeraufenthalte auf dem Lande, in dem stillen Dorf Combray. Dieser Ort hieß eigentlich Illiers und liegt südwestlich von Paris, heute nennt er sich Illiers-Combray und ist die Partnergemeinde von Gemünden an der Wohra im Landkreis Waldeck-Frankenberg. Für Erik Arnecke, den Sternekoch des Restaurants Philipp Soldan, ist dies ein umso größerer Anreiz, die literarische Reise in eine versunkene Epoche mit Kostproben eines französischen Menüs der Oberklasse zu begleiten und so die Imagination zu beflügeln.

Weltliteratur an authentischen Orten
Lesung & Flying Dinner in der Gourmet-Küche, begrenzt auf 25 Teilnehmer

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Die Veranstaltung ist ausverkauft.

Hermann Korte

„Was ist Dada? Eine Kunst? Eine Feuerversicherung?“

Was ist Dada? Eine Kunst? Eine Philosophie? Eine Politik? Eine Feuerversicherung? Mit solchen Fragen provozierten die Künstler, die im Frühjahr 1916 im Zürcher Cabaret Voltaire den Dadaismus begründeten, ihr bürgerliches Publikum. Sie verstanden sich, mitten im Ersten Weltkrieg, als eine literarisch-künstlerische Avantgarde, die den Krieg ablehnte und den totalen Individualismus propagierte. Ihr revolutionärer ästhetischer Impuls wirkt bis heute nach. Professor Hermann Korte, der viele Jahre als Germanist an der Universität Siegen lehrte, hat die in Zürich entstandene und dann auch in Berlin, Paris, Hannover und New York aktive Bewegung erforscht und ein Buch darüber geschrieben. Er stellt die Dadaisten vor und würdigt dabei auch die Rolle des in Frankenau geborenen Richard Huelsenbeck, der 1916 in Zürich als Vortragskünstler Furore machte.

Vortrag mit Bildern & Gespräch.

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Michael Quast & Richard Huelsenbeck

„La vache qui rit – und Dada kam aus Frankenau“

One-Man-Show zum 100. Jubiläum des Dadaismus: Im Frühjahr 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, haute eine Gruppe junger Künstler im Zürcher Cabaret Voltaire gewaltig auf die Pauke und gründete eine revolutionäre literarisch-künstlerische Bewegung. Ein Hauptakteur war damals der Schriftsteller Richard Huelsenbeck, der als Sohn eines Apothekers in Frankenau im heutigen Kreis Waldeck-Frankenberg auf die Welt kam. Ihm zu Ehren lassen wir in „Metzen Altem Kuhstall“ in dem Dorf Ellershausen den Dadaismus hochleben. Der Frankfurter Theatermacher Michael Quast, einer der vielseitigsten Aktionskünstler der Republik, gibt mit bizarren Wortgewittern, Spielstücken und Trommelwirbeln einen Eindruck davon, wie Huelsenbeck vor 100 Jahren sein Publikum agitierte: „Ziellose aller Länder, vereinigt euch!“

Theatralische Soirée und Solo-Performance

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Dienstag
12. April 2016

Feridun Zaimoglu

„Siebentürmeviertel“

Ein Türke emigriert nach Deutschland – das kennt man. Es war der Weg des Autors Feridun Zaimoglu als Kind. Jetzt aber erzählt er von einem deutschen Jungen namens Wolf, der 1939, in der Nazi-Zeit, mit seinem Vater aus Deutschland fliehen muss und wie so viele andere Verfolgte damals Zuflucht in Istanbul findet. Er landet im Siebentürmeviertel, wo Zaimoglus Vater aufwuchs und wo auch Zaimoglu selber als Baby und als Jugendlicher eine Weile lebte. Es ist ein Kleineleute- und Vielvölker-Viertel, eine Welt mit archaischen Gesetzen und Strukturen. Couragiert und unbefangen taucht der Junge Wolf 1939 in diesen faszinierenden Kosmos ein und versucht, sich zurechtzufinden – so wie es der junge Feridun Zaimoglu 30 Jahre später in Berlin tut. „Wolf ist mein Vater, Wolf bin ich. Es ist meine Geschichte“, hat der Autor dem Spiegel erklärt. Er gibt der Fremdheit Figur mit einer adäquat furiosen Erzählweise. Der Spiegel-Kritiker Volker Weidermann nennt das 800 Seiten lange Epos „eine Art Geschwisterbuch“ zu dem 2006 veröffentlichten Roman „Leyla“, in dem Zaimoglu die Jugend seiner Mutter in der anatolischen Provinz beschrieb.

Lese-Dinner mit von der türkischen Küche inspiriertem Vier-Gang-Menü, Moderation: Christiane Schlötzer

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Mittwoch
13. April 2016

19:00 Uhr | Hotel Schloss Waldeck

Ingrid Noll

„Der Mittagstisch“

Eines Abends im Wohnzimmer. Zwei Frauen sitzen beisammen mit einem Mann, mit dem sie beide schon im Bett waren. Sie haben ihn hergebeten. Der Mann schaut sie fragend an, da sagen die beiden wie aus einem Mund: „Wir sind schwanger.“ Es ist nur eine von vielen verwickelten Situationen, die Ingrid Noll in ihrem neuesten Roman „Der Mittagstisch“ serviert. Mag der Titel harmlos klingen, die Geschichten, die die berühmte Kriminalschriftstellerin erzählt, sind es keineswegs. Vor dem Showdown im Wohnzimmer sind schon zwei Morde passiert, während die Protagonistin des Romans, eine alleinerziehende Mutter, weiterhin ungerührt zur Aufbesserung ihrer Haushaltskasse täglich ein Dutzend Stammgäste zum Mittagessen in einem kleinen Ladenlokal empfängt, illegal, weil ohne Lizenz. Wie so viele von Ingrid Nolls Romanen spielt auch dieser in einer scheinbar harmlosen, kleinbürgerlichen Welt. Ort der Handlung ist eine mittelgroße Stadt an der Bergstraße, also ein Milieu, das die Autorin gut kennt: sie lebt in Weinheim.

Lesung und Gespräch, Moderation: Christiane Kohl

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Donnerstag
14. April 2016

Katerina Poladjan

„Vielleicht Marseille“

Eine Frau namens Ann steht in der Tür, ihren Koffer in der einen, den Schlüssel in der anderen Hand, dann wendet sie sich zum Gehen. So nüchtern und lakonisch beginnt Katerina Poladjan ihren neuen Roman „Vielleicht Marseille“, der von der Kritik als „eine feine literarische Etüde“ begrüßt wurde, in der Sprache „zurückhaltend bis zur Sprödigkeit“. Die Protagonistin des Romans trifft in Salzburg zufällig einen Kommissar aus Marseille, gemeinsam weichen die beiden von ihrer Lebensbahn ab und setzen sich einer existentiellen Erschütterung aus. „Poladjans Figuren wühlen Ängste und Wünsche und Gedanken auf, die für alle im Untergrund des Bewusstseins lauern“, schrieb die Süddeutsche Zeitung und sprach von einem „in den Details hyperrealistischen Traumspiel“, das subkutan explosiv wirke. Katerina Poladjan, die in Moskau geboren ist und als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland kam, liest aus diesem Roman und erzählt auch über weitere Projekte, die mit einer langen Reise in das Land ihrer Kindheit in Verbindung stehen.Ein neues Buch über Russland, das sie gemeinsam mit ihrem Mann Henning Fritsch geschrieben hat, erscheint im Herbst.

Lesung und Gespräch

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Heiner Boehncke, Hans Sarkowicz und Albert Schindehütte

„Ludwig Emil Grimm - Lebenserinnerungen“

Er ist „der Malerbruder“, der Jüngere, der ewig im Schatten von Jacob und Wilhelm stand. Doch hat Ludwig Emil Grimm (1790–1863) durchaus seinen eigenen Rang: als Maler und Zeichner, der mit feinem Strich so manche Genreszene aus dem Alltagsleben seiner Zeit überliefert und so manchen Zeitgenossen porträtiert hat. Dass er hier und da auch die berühmten Brüder und andere Angehörige oder Freunde ins Visier nahm, hat sich im Nachhinein als Glücksfall erwiesen. Ludwig Emil Grimm war auch ein eifriger Briefeschreiber, überdies hat er Lebenserinnerungen verfasst, die eigentlich nur für die Familie gedacht waren. Die Frankfurter Kultur-Journalisten Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz haben das Manuskript jetzt in einer kommentierten Leseausgabe neu herausgegeben, opulent bebildert mit zahlreichen anrührenden Zeichnungen des Malerbruders, die in den Archiven der Stadt Kassel ruhen. Der aus Nordhessen stammende Künstler Albert Schindehütte hat sie in brüderlichem Geiste mit eigenen Illustrationen begleitet. In Frankenberg stellen die Herausgeber ihr Prachtwerk vor und lassen die Zeit der Brüder Grimm wieder auferstehen.

Parallel zum Literatur-Festival werden im Museum Thonet in Frankenberg Zeichnungen und Radierungen Albert Schindehüttes nach Motiven von Ludwig Emil Grimm ausgestellt. Es ist gewissermaßen ein Vorgeschmack auf das Buch - und eine üppige Ergänzung. Die Ausstellung ist vom 8. bis zum 30. April geöffnet. Bei der öffentlichen Vernissage am Donnerstag, dem 7. April, um 18:30 spricht Prof. Dr. Bernd Küster, der Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel. Der Eintritt ist frei.

Lesung & Gespräch

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Freitag
15. April 2016

Klaus Modick

„Kann man Schreiben lernen?“

„Ja, man kann Schreiben lernen“, sagt Klaus Modick, „vorausgesetzt allerdings, man hat Talent.“ Der Bestseller-Autor aus Oldenburg, der 2015 mit dem Künstlerroman „Konzert ohne Dichter“ wieder einen großen Publikumserfolg landete, leitet in diesem Jahr den dreitägigen Schreib-Workshop des „Literarischen Frühlings“. Er bringt dabei auch die Erfahrung ein, die er als Dozent für kreatives Schreiben gesammelt hat, am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig ebenso wie an der Universität Bielefeld. Modick wirkte überdies als Gastprofessor am Middlebury College sowie am Dartmouth College an der amerikanischen Ostküste.

Literatur-Werkstatt an drei Tagen (15.4., 16.4., 17.4.); begrenzt auf 12 Teilnehmer.
Kosten: 420,- € inkl. drei Abendessen und begleitenden Getränken

Buchung und weitere Informationen:
Landhaus Bärenmühle, Tel. 06455-759040, info@baerenmuehle.de

Claudia Ott

„Tausendundeine Nacht – das glückliche Ende“

Eine alte Geschichte: Schahrasad, die junge Gattin des Königs Schahriyar, erzählt um ihr Leben. Ihr Mann will sie eigentlich nach der Hochzeitsnacht umbringen, weil eine frühere Gemahlin ihn schmählich betrogen hatte – das soll sich niemals wiederholen. Doch Schahrasad gelingt es, mit immer neuen Geschichten den König tausendundeine Nacht lang so zu faszinieren, dass er sie verschont. Die deutsche Orientalistin Claudia Ott brachte 2004 das arabische Original dieses weltbekannten Epos in neuer Übersetzung heraus und erzielte damit einen Sensationserfolg. Jetzt wartet sie mit einer weiteren Überraschung auf: der Übersetzung der letzten 123 Nächte des Zyklus mit dem glücklichen Ende der Geschichte. In einer kleinen Bibliothek in Kayseri in der Türkei war nach jahrhundertelangem Dämmerschlaf eine uralte Handschrift entdeckt worden, die den ausführlichen Schluss der Rahmenerzählung enthält. Er ist nun erstmals zugänglich – als eindrucksvoller Beleg dafür, dass der Nahe Osten ungeachtet der Terrorakte und Grausamkeiten der Gegenwart einer der ältesten und wichtigsten Kulturräume der Menschheit ist und bleibt.

Weltliteratur an authentischen Orten – im Barocksaal von Schloss Friedrichstein, zu dessen Inventar ein historisches Türkenzelt gehört.

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20:00 Uhr | Hotel Schloss Waldeck

Eva Gritzmann & Denis Scheck

„Solons Vermächtnis“

Die Stuttgarter Ärztin Eva Gritzmann und der ebenfalls aus Stuttgart stammende Literaturkritiker Denis Scheck teilen die Leidenschaft für kulturhistorische und kulinarische Absonderlichkeiten. Das zeigte sich schon bei ihrem ersten Buch über den kleinen Unterschied zwischen IHM und IHR beim Essen und Trinken. Jetzt erkunden sie die Reifungsprozesse der Dinge und der Menschen. „Das Wissen um den richtigen Zeitpunkt gehörte von Beginn an zum menschlichen Überlebensrepertoire“, lautet ihr Credo. Wichtigster Gewährsmann ist den Autoren der altgriechische Politiker, Philosoph und Lyriker Solon, der eine Staatskrise mit kühnen Reformen bezwang. Er begründete die Lehre von den sieben Reifestadien des Menschen. Gritzmann und Scheck gehen der Sache auf einem unterhaltsamen Streifzug durch die Geschichte und die Gegenwart nach. Ihr Buch ist „glänzend erzählt“, wie die Nürnberger Nachrichten urteilten. Und es trennt die Spreu vom Weizen: der Hang mancher Zeitgenossen zum Banalen ist alles andere als eine reife Leistung.

Lese-Dinner mit 4-Gang-Menü
Lesung & Gespräch

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Samstag
16. April 2016

Klaus Modick

„Kann man Schreiben lernen?“

Fortsetzung des Schreibworkshops mit Klaus Modick

Ulrich Raulff

„Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach“

Wer würde Marbach kennen, wäre dort nicht am 10. November 1759 Friedrich Schiller geboren? Dem großen Dichter verdankt das Städtchen am Neckar, dass es ein bedeutender Kulturstandort geworden ist. Es hat nicht nur Schillers Geburtshaus und ein Schiller-Denkmal zu bieten, sondern auch das Schiller-Nationalmuseum, das 1903 eröffnet wurde. Aus ihm ging 1955 das Deutsche Literatur-Archiv hervor, gegründet von der Schiller-Gesellschaft, die 2006 auch noch ein Literaturmuseum der Moderne hinzufügte. Unter dem Namen Deutsches Literaturarchiv Marbach bilden diese Institutionen heute eine Einheit, die zu den bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art in der Welt gehört. Ihr Direktor ist seit 2004 der Historiker und Schriftsteller Prof. Dr. Ulrich Raulff. Er gibt einen Einblick in die Arbeit des Archivs, der Bibliothek und der Museen, die viele kostbare Schätze aufbewahren. Zu ihnen gehören Manuskripte von Kafka, Heidegger oder Handke ebenso wie 1400 Nachlässe oder Sammlungen berühmter Autoren und Gelehrter.

Vortrag mit Gespräch

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Martina Gedeck

„Die Wand“

Plötzlich steht da eine unsichtbare Wand zwischen dir und der Welt: Eine bedrohliche Fiktion und zugleich ein existenzielles, alles veränderndes Erlebnis, das sich in einer entlegenen Alpenregion abspielt. Der schon 1963 erschienene Roman der Österreicherin Marlen Haushofer über eine Frau, die auf rätselhafte Weise in einer Berghütte festsitzt und allein in der Natur überleben muss, gilt als Kultbuch. Durch den gleichnamigen Film „Die Wand“ wurde der Stoff vor einigen Jahren neu entdeckt. Martina Gedeck spielt darin mit ungeheurer Eindringlichkeit die Eremitin – eine Frau, die mit ihren Ängsten ringt, mit den wenigen Tieren, die sie umgeben, Kontakt aufnimmt und schließlich beginnt, sich in der Einsamkeit einzurichten. Für ihre Rolle hat sich die preisgekrönte Schauspielerin intensiv mit dem Buch auseinandergesetzt – und vermittelt auch beim Vorlesen die beeindruckende Atmosphäre des Films. „Je länger man ihr zuhört, desto wahrscheinlicher wird, dass sie noch ganz anderes, wirklich irres Zeug mit dieser Stimme anstellt“, schrieb die Süddeutsche Zeitung über die Vortragskunst von Martina Gedeck.

Lesung und Gespräch, Wandelhalle Bad Wildungen

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Thea Dorn & Denis Scheck

„Die Unglückseligen“

Im Supermarkt einer Kleinstadt in den USA trifft eine junge deutsche Molekularbiologin eines Abends zufällig auf einen Mann, der ebenfalls aus Deutschland stammt, allerdings aus einer anderen Epoche. Er ist, so stellt sich bald heraus, nicht weniger als 240 Jahre alt – und wird für Thea Dorn damit zum Cicerone für eine furiose Gedankenexpedition in mehrere Jahrhunderte deutscher Geistesgeschichte. Dabei verknüpft die Autorin das alte faustische Streben nach Überschreitung gesetzter Grenzen mit den irritierenden neuen Möglichkeiten der Biotechnologie und nimmt die Unsterblichkeit ins Visier. „Sollte der Sieg über die Sterblichkeit tatsächlich gelingen, wäre dies eine Revolution, die alles umwälzt, was Menschsein bislang bedeutet“, sagt Thea Dorn. Sie hat für dieses epochale Thema mehrere Jahre recherchiert und präsentiert ihre Erkenntnisse in einem sprachgewaltigen Roman, in dem auch der Teufel eine Rolle hat. Im Gespräch mit dem bekannten Literatur-Kritiker Denis offeriert sie Kostproben aus ihrem fulminanten Epos, das im Februar erscheint und schon im Vorhinein als eines der wichtigen Literaturereignisse des Jahres 2016 gilt.

Lesung und Gespräch

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Sonntag
17. April 2016

Ulrich Raulff

„Das letzte Jahrhundert der Pferde“

Das Lob kam aus berufenem Munde. Ulrich Raulffs Meisterwerk über die Geschichte der Pferde ist für den renommierten Historiker Jürgen Osterhammel ein Erzeugnis „der klügsten und elegantesten Kulturgeschichte, die heute in deutscher Sprache geschrieben wird“. Auch die Presse war des Lobes voll. Denn der brillante Essayist und Erzähler Raulff macht bewusst, wie wichtig das Pferd noch bis 1950 im Alltag, aber auch in der Wirtschaft, im Krieg und in der Kunst war. Schlicht unersetzlich war es als Lastenbeweger, als schnelles Personentransportmittel, als Partner und Sklave des Menschen sowie als eleganter Untersatz für zahllose Filmliebesgeschichten – aber nur so lange, bis die Dampfmaschine, der Verbrennungsmotor, die Artillerie und der Sportwagen seine Aufgabe übernahmen. Es war das Ende des „kentaurischen Paktes“ – der Rest ist Ponyhof und Reitturnier. Ein faszinierender Blick auf „das lange 19. Jahrhundert“ der Pferde.

Lesung und Gespräch, Moderation: Klaus Brill

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Klaus Modick

„Kann man Schreiben lernen?“

Fortsetzung des Schreibworkshops mit Klaus Modick

14:30 Uhr | Hotel Schloss Waldeck

Peter Sloterdijk

„Ausgewählte Übertreibungen“

Schon die Titel seiner Publikationen zeigen an, dass Peter Sloterdijk die geistigen Abenteuer liebt. „Ausgewählte Übertreibungen“, „Die schrecklichen Kinder der Neuzeit“, „Zorn und Zeit“ – um nur drei von bisher rund 50 Büchern zu nennen. Mit seinen geistreichen Provokationen ist der Philosoph und Literat zu einem der wichtigsten „öffentlichen Intellektuellen“ und Debattentreiber in Deutschland geworden. Aus tiefem Fundus schöpfend, wirft er die großen Fragen der Gegenwart in einer Weise neu auf, dass dem Publikum vor soviel frischem Eigensinn und Sprachwitz oft die Spucke wegbleibt. Sloterdijk hasst Phrasen, weil er seit jeher „unter einer kindlichen Furcht vor Langeweile“ leidet, wie er einmal sagte. Im munteren Dialog mit dem ZEIT-Redakteur Jochen Bittner gibt der Meister des Unzeitgemäßen einen Einblick in sein derzeitiges Denken und Schaffen und packt seine neueste Überraschung aus: „Das Schelling-Projekt“, das vom Suhrkamp-Verlag für den 3. Mai als „eine Liaison zwischen erotischem Roman und anthropologischer Grundlagenforschung“ angekündigt ist.

Ein Gespräch mit dem ZEIT-Redakteur Jochen Bittner

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Klaus Modick

„Konzert ohne Dichter“

Worpswede 1905. In dem legendären Künstlerdorf bei Bremen durchlebt der Maler Heinrich Vogeler, „der Märchenprinz des Jugendstils“, eine Krise, und zwar in seinem Schaffen ebenso wie in seiner Ehe. Zudem quält ihn die Entfremdung, die in der Beziehung zu dem Dichter Rainer Maria Rilke eingetreten ist. Das „Hochgefühl der Seelenverwandtschaft“ ist verflogen, Rilke lebt ganz seinen eigenen inneren Bedürfnissen und führt eine ménage à trois mit seiner Ehefrau Clara Rilke-Westhoff und der Malerin Paula Modersohn-Becker. Die von Modick sehr kunstvoll und spannungsreich gestaltete Fragilität der Verhältnisse kommt in einem Bild zum Ausdruck, das Vogeler malt: beim trauten Hauskonzert bleibt der Platz des Dichters Rilke zwischen den geliebten Frauen leer. „Dieser Roman öffnet dem Leser die Augen und Ohren für die Wahrheiten von Kunst und Leben“, urteilte der Literaturkritiker Denis Scheck.

Lese-Dinner (Lesung und Gespräch mit dem Autor; dazu wird ein Vier-Gang-Menü serviert).

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Die Veranstaltung ist ausverkauft.