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Autoren, Darsteller & andere

Adriana Altaras

Adriana Altaras (*1960, Zagreb) ist als Regisseurin, Schauspielerin und Autorin durch ihre berührenden und zugleich unterhaltsamen Inszenierungen und Erzählungen bekannt geworden. Als Vierjährige wurde sie zu ihrer Tante in Mantua gebracht, weil ihre Eltern, obwohl vormals kommunistische Partisanen, vor der Verfolgung durch Titos Regime fliehen mussten. In der Folge wuchs sie in Gießen auf und studierte später an der Hochschule der Künste in Berlin. Es folgten Regiearbeiten am Berliner Ensemble und der Neuköllner Oper, außerdem spielte sie in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen mit. Für herausragende schauspielerische Leistungen in Filmen von Rudolph Thome erhielt sie 1988 den Deutschen Filmpreis, zwei Jahre später den Silbernen Bären. Mit „Titos Brille. Die Geschichte meiner strapaziösen Familie“ debütierte Adriana Altaras 2011 mit großem Erfolg auch als Schriftstellerin. Zudem war sie in Berlin als Hochschul-Dozentin tätig und beteiligte sich am Schoa-Projekt des US-Regisseurs Steven Spielberg, der tausende von Zeugen des Holocaust interviewen ließ.

Adriana Altaras
© Martin Walz
© Martin Walz

Johann Wolfgang Goethe

Johann Wolfgang Goethe (*1749, Frankfurt, + 1832 Weimar) gehört zu den bedeutendsten Schriftstellern der Welt und nimmt auch in der deutschen Kulturgeschichte einen einzigartigen Rang ein. Er wuchs in einer wohlhabenden Bürgerfamilie in Frankfurt am Main auf und absolvierte nach dem Jura-Studium in Leipzig und Straßburg 1772 eine mehrmonatige Zusatzausbildung am Reichskammergericht in Wetzlar, der höchsten juristischen Instanz des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In dieser Zeit lernte er am 9. Juni 1772 auf einem Dorfball in Volpertshausen bei Wetzlar die 19-jährige Charlotte Buff kennen, die aber schon verlobt war. Sein vergebliches Liebeswerben und eine weitere Abfuhr in Frankfurt stachelten ihn an, das Buch „Die Leiden des jungen Werthers“ zu schreiben, das über das autobiographisch Erlebte aber weit hinausgeht und offenkundig perfekt die Stimmung seiner Zeit traf. Es wurde in ganz Europa schlagartig zum Erfolg und machte Goethe schon als jungen Mann berühmt. Als Dichterfürst, Theaterdirektor. Naturforscher und leitender Minister des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach verbrachte er den größten Teil seines Lebens in Weimar und war führend daran beteiligt, die thüringische Kleinstadt zu einem geistigen Zentrum Deutschlands zu machen. Das bekannte Gemälde, auf dem Goethe als Reisender mit Hut und Mantel in der römischen Campagna dargestellt ist, hat 1786/87 der mit ihm befreundete Maler Johann Heinrich Wilhelm Tischbein gemalt, der aus der im Kloster Haina verwurzelten Künstlerfamilie stammt.

Durs Grünbein

Durs Grünbein (*1962, Dresden) gilt als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Lyriker der Gegenwart. Aufgewachsen in Dresden, studierte er Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität in Berlin. Seit 1987 lebt er als freier Schriftsteller und Übersetzer, 1988 gab er seinen ersten Gedichtband „Grauzone morgens“ heraus. Zu DDR-Zeiten veröffentlichte Grünbein in Zeitschriften und Ausstellungskatalogen und gestaltete Performances mit Aktionskünstlern. Nach der Wende 1989 führten ihn zahlreiche Reisen und Stipendien quer durch Europa sowie nach Südostasien und in die USA. Seit 2005 ist er Professor für Poetik an der Kunstakademie in Düsseldorf, 2009/10 hielt er die Poetik-Vorlesung an der Frankfurter Uni. Grünbein hat bisher mehr als 30 Bücher veröffentlicht, viele wurden in andere Sprachen übersetzt. Für diese Werke erhielt er zahleiche wichtige Auszeichnungen, so den Georg-Büchner-Preis, den Friedrich-Nietzsche Preis, den Berliner Literaturpreis und den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. Außerdem war er Stipendiat der Villa Massimo in Rom, wo er heute lebt. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt sowie der Kunstakademien in Hamburg und Sachsen.

Durs Grünbein
© Jürgen Bauer
© Jürgen Bauer

Jörg Hartmann

Jörg Hartmann (*1969, Hagen) wuchs in Herdecke bei Dortmund auf und beteiligte sich in der Schule an einer Theater-AG. Nach Abitur besuchte er die Schauspielschule in Stuttgart und danach Engagements an Theatern in Meiningen und Mannheim sowie an der Berliner Schaubühne. Immer häufiger bekam er dann auch Angebote für Film- und Fernsehrollen, so in dem preisgekrönten historischen ZDF-Dreiteiler „Die Wölfe“ und in der ARD-Fernsehserie „Weissensee“. Auch in Kriminalfilmen wirkte er mit, am bekanntesten wurde er durch die 2012 übernommene Rolle als Chefermittler Peter Faber im Dortmunder „Tatort“. Für seine künstlerischen Leistungen wurde Jörg Hartmann vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Fernsehpreis, der Goldenen Kamera und dem Adolf-Grimme-Preis. Für die „Tatort“-Folge „Du bleibst hier“ (2023) schrieb er das Drehbuch. Seine Lebensgefährtin ist die aus der Schweiz stammende Schauspielerin Silvia Medina, mit ihr und seinen drei Kindern lebt er in Potsdam.

© Silvia Medina
© Silvia Medina

Ilija Matusko

Ilija Matusko (*1980, München) wuchs in Bayern in einer deutsch-kroatischen Gastronomen-Familie auf und wechselte mit seinen Eltern und seiner Schwester in jungen Jahren des öfteren den Wohnsitz. Durch Freunde im Tennis-Club wurde er inspiriert, eine höhere Schule zu besuchen. Nach dem Abitur studierte er Soziologie und Politikwissenschaft. Matusko lebt und arbeitet in Berlin, unter anderem als Mitarbeiter der tageszeitung (taz). Für seine literarischen Arbeiten erhielt er mehrere Stipendien. „Verdunstung in der Randzone“ ist sein erstes Buch.

Ilija Matusko
© Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag
© Heike Steinweg/Suhrkamp Verlag

Sam Michelson

‚Sam Michelson (*1989, Frankfurt am Main) wuchs in Oberursel im Taunus auf und wurde schon während seines Studiums an der Schauspielschule in Wiesbaden zu Gastspielen ans Frankfurter Schauspiel und ans Landestheater Schwaben eingeladen. Seit 2014 arbeitet er regelmäßig in der freien Szene in Frankfurt und war an über 30 Produktionen etwa in der Naxoshalle und an der Volksbühne Frankfurt beteiligt. Weitere Gastengagements führten ihn ans Schauspiel Frankfurt, zu den Burgfestspielen Bad Vilbel, ans Staatstheater Darmstadt und ans Staatsschauspiel Dresden. Am Burgtheater in Wien wirkte er in dem Stück „Die Bakchen“ nach Euripides mit, außerdem trat er bei den Salzburger Festspielen auf. Seit Herbst 2023 ist er an der Volksbühne Frankfurt in einer Produktion über Goethes „Werther“ zu sehen und spielt dort ab Februar 2024 auch in dem Stück „Der Fleck“, einer „bitterbösen Komödie“ von Philipp Mosetter.

Sam Michelson
© Rebekka Waitz
© Rebekka Waitz

Terézia Mora

Terézia Mora (*1971, Sopron) wuchs zweisprachig in Ungarn in einer Familie auf, die dort zur deutschsprachigen Minderheit gehörte. Nach dem Kollaps des Kommunismus 1989 zog sie nach Berlin und studierte Hungarologie und Theaterwissenschaft, an der Deutschen Film- und Fernsehakademie absolvierte sie zudem eine Ausbildung als Drehbuchautorin. Seit 1998 lebt Terézia Mora im Berliner Stadtteil Prenzlauser Berg als freie Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Ungarischen. Schon früh erhielt sie wichtige Auszeichnungen, so den Ingeborg-Bachmann-Preis oder das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Später folgten für ihre großen Romane, so vor allem die Trilogie über einen IT-Spezialisten, der Deutsche Buchpreis und der Georg-Büchner-Preis. Terézia Mora nahm 2021 auch die Brüder-Grimm-Poetik-Professur an der Universität Kassel wahr und gehört der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt an.

Terézia Mora
© Antje Berghäuser
© Antje Berghäuser

Michael Quast

Michael Quast (*1959, Heidelberg) hat sich sein Publikum als vielseitiger Komödiant, Conférencier und Regisseur erobert. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart erhielt er Engagements am Düsseldorfer Kom(m)ödchen, am Staatstheater Stuttgart, an den Hamburger Kammerspielen und an den Bühnen in Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und Kassel. Einen Namen machte Quast sich mit kabarettistischen Solo-Programmen und gewitzten Adaptionen großer Stoffe für kleine Besetzung, etwa mit Goethes Faust und Mozarts Don Giovanni. Er ist im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs und bestreitet manche Vorstellung auch in Mundart. Für sein Schaffen erhielt der Künstler mehrere Auszeichnungen, so den Deutschen Kleinkunstpreis, den Salzburger Stier, den Rheingau-Musikpreis und den Hessischen Verdienstorden. Mit seiner Familie lebt der „tollkühne Theaterdirektor“ (FAZ) in Frankfurt am Main, wo er die Volksbühne im Großen Hirschgraben leitet. Beim „Literarischen Frühling“ begeisterte er das Publikum schon in den vergangenen Jahren mit großen Solos über Martin Luther, den Deutschen Wald, die Insekten oder die Zwanziger Jahre.

Anne Rabe

Anne Rabe (* 1986, Wismar) wuchs in ihrer mecklenburgischen Heimat auf und studierte nach dem Abitur Germanistik und Theaterwissenshaft sowie szenisches Schreiben in Berlin. Gleichzeitig arbeitete sie am Theater und schrieb Stücke, für die sie mehrere Förderpreise und Literaturstipendien erhielt. Seit 2010 verfasst sie regelmäßig auch Drehbücher für Fernsehserien sowie Gedichte, Essays, Hörspiele und Songs für ihre Band „Lauter schöne Frauen“, mit der sie regelmäßig auftritt. Anfang 2023 gab Anne Rabe mit „Die Möglichkeit von Glück“ ihr Debüt als Romanautorin, das ihr auf Anhieb begeisterte Kritiken eintrug. Das Buch stand monatelang auf der Bestsellerliste und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Die Schriftstellerin ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrer Familie in Berlin.

Anne Rabe
© Annette Hauschild
© Annette Hauschild

Andreas Rödder

Andreas Rödder (* 1967, Wissen/Sieg) ist einer der profiliertesten Zeithistoriker in Deutschland und wird oft von den Medien um seine Analysen gebeten. Geboren und aufgewachsen im Westerwald, studierte er Geschichte und Germanistik in Mainz, Tübingen und Stuttgart und promovierte in Bonn. In seiner Habilitationsschrift befasste er sich mit den englischen Konservativen. Seit 2005 ist er Ordentlicher Professor für neueste Zeitgeschichte an der Universität Mainz, als Gastprofessor wirkte er auch in London, München und den USA. Derzeit hält er Vorlesungen an der School of Advanced International Studies der Johns Hopkins University in Washington. Außerdem nimmt der vielseitige Gelehrte zahlreiche Ehrenämter wahr, unter anderem als Präsident der Stresemann-Gesellschaft. Rödder ist Mitglied der CDU und gehörte während der rheinland-pfälzischen Landtagswahlkämpfe 2011 und 2016 dem Schattenkabinett von Julia Klöckner an. Als Leiter einer Kommission arbeitet er zudem am Grundsatzprogramm der CDU mit. In mehreren Büchern befasste er sich unter anderem mit der Rolle Deutschlands in Europa und einem modernen Konservatismus, auf starke Resonanz stieß auch seine „Kurze Geschichte der Gegenwart“, die das Panorama gegenwärtiger Herausforderungen entfaltet. Gelegentlich tritt er auch als Kirchenorganist und Jazzpianist auf.

Andreas Rödder
© UniMainz Bert Bostelmann
© UniMainz Bert Bostelmann

Rüdiger Safranski

Rüdiger Safranski (*1945, Rottweil) ist ein vielfach ausgezeichneter Biograph deutscher Dichter und Philosophen. Seine Bücher über Goethe, Schiller, E. T. A. Hoffmann, Hölderlin, Nietzsche, Schopenhauer und Heidegger erlebten hohe Auflagen und wurden in viele Sprachen übersetzt. Außerdem verfasste Safranski viel beachtete Essays über die deutsche Romantik, die Zeit und die Globalisierung. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Rottweil studierte er Philosophie, Germanistik und Geschichte in Frankfurt und Berlin, anschließend war er Assistent und promovierte über Arbeiterliteratur. Seit 1987 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin, in jüngerer Zeit auch in Badenweiler in Südbaden. Von 2002 bis 2012 moderierte der Autor zusammen mit Peter Sloterdijk das „Philosophische Quartett“ im ZDF und trat auch in anderen TV-Sendungen auf. 2015 erregte er Aufsehen mit seiner Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für sein Schaffen wurde der bekannte Intellektuelle vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ludwig-Börne-Preis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Preis der Leipziger Buchmesse, dem Deutschen Nationalpreis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. 2012 gründete Safranski mit seiner Frau Gisela-Maria Nicklaus-Safranski anderen die Badenweiler Literaturtage, die alljährlich im Herbst stattfinden.

 Rüdiger Safranski
© Peter-Andreas Hassiepen
© Peter-Andreas Hassiepen

Rafik Schami

Rafik Schami (* 1946, Damaskus) wuchs in einer katholischen arabischen Familie in Damaskus auf und verließ mit 25 Jahren sein von einem autoritären Regime beherrschtes Heimatland Syrien, um dem Militärdienst und der politischen Zensur zu entgehen. Nach einem kurzen Aufenthalt im Libanon wanderte er 1971 in die Bundesrepublik Deutschland ein und absolvierte in Heidelberg ein Chemiestudium, das er mit der Promotion abschloss. Obwohl er Arabisch, Französisch, Englisch und Aramäisch sprach und Deutsch erst mühsam lernen musste, schrieb er seit 1977 nur noch auf Deutsch. Die von ihm verfassten Märchen, Fabeln und Romane fanden reißenden Absatz und erreichten Millionenauflagen, sie wurden in 34 Sprachen übersetzt. In politischen Essays kritisierte Schami die diktatorische Unterdrückung in vielen arabischen Ländern und setzte sich für eine Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern ein. Der Autor, der seit langem in einem Dorf in der Pfalz lebt, wurde für sein Schaffen mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt, so der Brüder-Grimm-Professur in Kassel und der Carl-Zuckmayer-Medaille sowie etlichen Kinder- und Jugendbuchpreisen. Rafik Schami ist ein Pseudonym und bedeutet „Freund aus Damaskus“. Sein Ursprungsname ist Suheil Fadel.

Rafik Schami
© Arne Wesenberg
© Arne Wesenberg

Denis Scheck

Denis Scheck (*1964, Stuttgart) begeisterte sich schon als Jugendlicher so sehr für die Literatur, dass er mit 13 Jahren eine literarische Zeitschrift gründete. Später studierte er Literaturwissenschaft, Zeitgeschichte und Politik in Tübingen, Düsseldorf und Dallas/Texas, und betätigte sich als Übersetzer und literarischer Agent. Von 1997 bis 2016 war er Literatur-Redakteur beim Deutschlandfunk, bekannt wurde er auch als Moderator der Fernsehsendungen „druckfrisch“ (ARD) und „lesenwert“ (SWR). Für diese Auftritte wurde er mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis. Der geistreiche Journalist, der beim „Literarischen Frühling“ schon seit der Gründung im Jahr 2012 mitwirkt, legte 2019 hat mit „Schecks Kanon“ einen fulminanten literarischen Ratgeber vor, in dem er die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur bespricht. Zuletzt publizierte er einen „kulinarischen Kompass“, gemeinsam mit Anne-Dore Krohn verfasste er ein Buch mit dem Titel „Hunger auf Berlin“.

Denis Scheck
© Katharina Jaeger / Fotografische Werkstatt
© Katharina Jaeger / Fotografische Werkstatt

Stephan Thome alias Stephan Schmidt

Stephan Thome (*1972 Biedenkopf) ist Schriftsteller, Sinologe und Philosoph. Aufgewachsen im mittelhessischen Biedenkopf, studierte er nach Abitur und Zivildienst in Berlin Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie und reiste nach China, Taiwan und Japan. Seine Dissertation über „Die Herausforderung des Fremden“ veröffentlichte er unter seinem bürgerlichen Namen Thomas Schmidt, später legte er sich den Künstlernamen Thome zu, es ist der Geburtsname seiner Mutter. Von 2005 bis 2011 lebte der Autor in Taipeh, wo er über die konfuzianische Philosophie des 20. Jahrhunderts forschte und schrieb, später hielt er sich auch längere Zeit in Lissabon auf. Schlagartig bekannt wurde Stephan Thome 2009 mit seinem Erstlingsroman „Grenzgang“, der ein Volksfest in seiner Heimatstadt Biedenkopf zum Thema hat. Auch seine folgenden Werke, so der Gesellschaftsroman „Fliehkräfte“ über ein Paar mittleren Alters und „Gott der Barbaren“ über einen christlichen Bauernaufstand im China des 19. Jahrhunderts bekamen ausgezeichnete Kritiken und kamen auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises. Stephan Thome hat 2022 die Nachfolge des verstorbenen Friedrich Christian Delius als Schirmherr des „Literarischen Frühlings“ übernommen, zweite Schirmherrin ist Iris Berben.

Stephan Thome
© Max Zerrahn/Suhrkamp Verlag
© Max Zerrahn/Suhrkamp Verlag

Jan Wagner

Jan Wagner (* 1971, Hamburg) wuchs in der holsteinischen Kleinstadt Ahrensburg auf und studierte Anglistik in Hamburg, Dublin und Berlin. Schon während seiner Ausbildung befasste er sich intensiv mit zeitgenössischer Dichtkunst und gab gemeinsam mit dem Publizisten Thomas Girst eine lyrische Loseblatt-Sammlung heraus, die in einer Schachtel vertrieben wurde. „Probebohrung im Himmel“ lautete der Titel seines ersten Gedichtbandes, der 2001 erschien. Es folgten unter anderem die „Regentonnenvariationen“ (2014), aber auch „beiläufige Prosa“ wie „Die Sandale des Propheten“ (2011) oder „Der verschlossene Raum“ (2017). Wagner lebt als freier Schriftsteller, Herausgeber, Kritiker und Übersetzer vor allem englischsprachiger Lyrik in Berlin-Neukölln. Er ist unter anderem Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Freien Akademie der Schönen Künste in Hamburg. Für seine Werke wurde er mit mehr als drei Dutzend Preisen und Stipendien ausgezeichnet, darunter dem Georg-Büchner-Preis, dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Anna-Seghers-Preis. Die Universität Bielefeld verlieh ihm ein Ehrendoktorat.

Jan Wagner
© Villa Massimo/Alberto Novelli
© Villa Massimo/Alberto Novelli

Marcus Willascheck

Marcus Willascheck (*1962, Arnsberg) gilt als international führender Kant-Experte und ist Philosophie-Professor in Frankfurt am Main. Er wuchs im Sauerland auf, nach dem Abitur in Arnsberg studierte er in Münster Philosophie, Biologie, Psychologie und Jura. Der Promotion und Habilitation im Fach Philosophie folgten eine Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent sowie Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Frankfurt am Main, Essen und Siegen sowie an den US-Universitäten Harvard, Berkeley und San Diego, ferner in Tokio und Osaka. Seit 2003 hat er den Lehrstuhl für Philosophie der Neuzeit an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main inne. An der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist Marcus Willascheck mitverantwortlich für die wissenschaftliche Standardausgabe der Schriften Immanuel Kants. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören ein Kant-Lexikon und eine Schrift mit dem Titel „Praktische Vernunft – Handlungstheorie und Moralbegründung bei Kant“.

Marcus Willascheck
© Jürgen Lecher, Goethe-Universität Frankfurt
© Jürgen Lecher, Goethe-Universität Frankfurt

Erik Arnecke

Erik Arnecke (*1983, Bornstedt bei Magdeburg) wurde als Chef de Cuisine des Restaurants „Philipp Soldan“ im Hotel Die Sonne Frankenberg mit einem Michelin-Stern und weiteren Anerkennungen ausgezeichnet. Der Gourmet-Führer Gault Millau bewertete seine Kochkunst mit 16 Punkten. Die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ kürte ihn 2015 zum „Aufsteiger des Jahres“. Der Küchenchef absolvierte seine Ausbildung einst in einer Autobahn-Raststätte und arbeitete später in prämierten Häusern wie dem Restaurant „Aqua“ in Wolfsburg, dem „Residence“ in Essen und dem „Fährhaus“ auf Sylt, ehe er 2015 nach Frankenberg (Eder) wechselte.

Erik Arnecke
© Harry Soremski
© Harry Soremski