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Autoren & Darsteller & Moderatoren

Mario Adorf

Mario Adorf (*1930, Zürich) ist einer der bekanntesten, beliebtesten und vielseitigsten Theater- und Filmschauspieler Deutschlands und hat in mehr als 150 Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt. Zu den bekanntesten gehören „Nachts, wenn der Teufel kam“ (1957), „Schachnovelle“ (1960), „Die Blechtrommel“ (1978), „Kir Royal“ (1978), „Der große Bellheim“ (1993), „Rossini“ (1997) und „Der letzte Patriarch“ (2010). Seit vielen Jahren ist er auch ein erfolgreicher Autor. Seinem Debüt, dem Kurzgeschichtenband, „Der Mäusetöter“ (2003), folgten rasch weitere Bücher. In „Mit einer Nadel bloß“ (2005) erinnerte sich Mario Adorf an seine Kindheit und an die Lebensgeschichte seiner Mutter, die ihn alleine in Mayen in der Eifel aufzog. 2004 erschien seine Autobiographie „Himmel und Erde“. Mario Adorf erhielt eine Vielzahl von Auszeichnungen, unter anderem den Bayerischen Filmpreis (2000) und den Deutschen Filmpreis in Gold (2004) für sein Lebenswerk. Seit der Begründung des „Literarischen Frühlings in der Heimat der Brüder Grimm“ ist er gemeinsam mit dem Schriftsteller Friedrich Christian Delius der Schirmherr der Veranstaltung.

Mario Adorf als Karl Marx in der ZDF-Doku
© ZDF / Martin Christ
© ZDF / Martin Christ

Kurt Biedenkopf

Kurt Biedenkopf (*1930, Ludwigshafen) wuchs als Sohn eines Chemie-Managers in Sachsen-Anhalt auf und kam 1945 mit der Familie für einige Zeit nach Rosenthal im Kreis Waldeck-Frankenberg. 1949 legte er in Südhessen das Abitur ab und studierte danach Jura, Nationalökonomie und Politikwissenschaft in München, Frankfurt am Main und den USA. Von 1964 -69 lehrte Biedenkopf nach Promotion und Habilitation Rechtswissenschaft an der Ruhr-Universität in Bochum, zwei Jahre war er auch ihr Rektor. Für die Bundestagsfraktion der CDU/CSU entwickelte er danach Konzepte zur innerbetrieblichen Mitbestimmung. 1971 avancierte er zum Mitglied der Geschäftsführung des Henkel-Konzerns. 1973 berief der CDU-Vorsitzende Helmut Kohl den Manager zum Generalsekretär der Partei, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten legte dieser das Amt 1977 nieder. In der Folge führte der oft als Redner gefragte Wissenschaftler zeitweise den CDU-Landesverband in Nordrhein-Westfalen und wurde nach dem Ende der DDR 1990 zum sächsischen Ministerpräsidenten gewählt. Dieses Amt übte Biedenkopf bis 2002 aus, unter seiner Führung hielt die CDU jahrelang die absolute Mehrheit. Nach dem Rückzug aus der Politik engagierte er sich vielfältig in leitender Funktion in wissenschaftlichen Institutionen, so in der Hertie School of Governance und im Senat der Deutschen Nationalstiftung. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Bücher, darunter seine Tagebücher aus der Zeit als sächsischer Ministerpräsident. Bis heute ist Biedenkopf auch Partner in einer Dresdener Anwaltskanzlei.

Friedrich Christian Delius

Friedrich Christian Delius (*1943, Rom) wuchs als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Wehrda bei Bad Hersfeld sowie in Korbach/Waldeck auf, wo er 1963 an der Alten Landessschule das Abitur ablegte. Nach dem Studium arbeitete Delius zunächst als Lektor im Wagenbach Verlag und später in dem von ihm mit gegründeten Rotbuch Verlag. Seit 1978 ist er ausschließlich als Schriftsteller tätig und wurde als kluger und kritischer Begleiter der bundesdeutschen Geschichte bekannt. Zu den wichtigsten Romanen von F.C. Delius gehören „Adenauerplatz“ (1984), „Die Birnen von Ribbeck“ (1991), „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“ (1994) und „Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus“ (1995). Einige seiner Romane haben nordhessische Regionen zum Schauplatz, etwa „Mein Jahr als Mörder“(2004) sowie „Die Frau, für die ich den Computer erfand“(2009), die Lebensgeschichte Konrad Zuses. Delius wurde mit zahlreichen Literaturpreisen geehrt, darunter dem Georg-Büchner-Preis (2011) und dem Joseph- Breitbach-Preis (2007). Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Künste Berlin und lebt in Berlin.

Friedrich Christian Delius
© A. Bachinger
© A. Bachinger

Matthias Faltz

Matthias Faltz (*1961, Meißen) wandte sich schon während seiner Ausbildung zum Diplom-Ingenieur für Kfz-Technik dem Theater zu und sammelte Erfahrungen beim Pantomimen-Ensemble des Deutschen Theaters in Berlin sowie beim Théâtre Corps Acteurs in Paris. 1985 gründete er in Ost-Berlin ein Privattheater und gastierte mit seinen Produktionen in vielen Ländern, seit 1993 arbeitete er als freier Regisseur und Dozent für Schauspiel. Von 2004 bis 2010 leitete der Schauspieler, Regisseur und Autor das Junge Staatstheater Wiesbaden, danach wurde er Intendant des Hessischen Landestheaters in Marburg, wo er verstärkt ein junges Publikum ansprach und für volle Häuser sorgte. Eine Aufführung des Pop-Musicals „Cinderella“, einer modernen Version des Aschenputtel-Märchens der Brüder Grimm, trug dem Ensemble auf dem überfüllten Marburger Marktplatz standing ovations ein. Zum Ende der Spielzeit 2017/18 will Matthias Faltz Marburg verlassen, „nach acht sehr erfolgreichen Jahren“, wie die örtliche Zeitung „Oberhessische Presse“ schrieb. Am „Literarischen Frühling“ nahm er auch bisher schon Anteil, jetzt wirkt er zum ersten Mal dabei mit.

Matthias Faltz
© Neven Allgeier
© Neven Allgeier

Wolfgang Herles

Wolfgang Herles (*1950, Tittling/Niederbayern) wuchs in Lindau am Bodensee auf und besuchte nach dem Abitur die Deutsche Journalistenschule in München. Von 1975 bis 1980 war er freier Hörfunk-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks in Bonn und studierte parallel dazu Germanistik, Geschichte und Psychologie. 1982 erwarb er den Doktorgrad. Zu dieser Zeit arbeitete Wolfgang Herles bereits als TV-Redakteur des BR für Tagesschau und Tagesthemen. 1974 wechselte er zum ZDF, wo er mehrere Politik-Magazine moderierte und zum Leiter des Bonner Studios aufstieg. Später wurden ihm mehrere Talkshows anvertraut, von 2000 bis 2015 leitete er die Kultursendung „Aspekte“, seit 2011 auch die Literatursendung „Das blaue Sofa“. Herles hat mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben, darunter eine Biographie des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994), eine Polemik zur deutschen Einheit (2004) und eine Kritik des Medien- und Politikbetriebes mit dem Titel „Die Gefallsüchtigen“ (2015). Der Journalist und Autor wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem deutschen Wirtschaftsfilmpreis.

Wolfgang Herles
© Mathias Bothor
© Mathias Bothor

Jürgen Kaube

Jürgen Kaube (*1962, Worms) ist ein bekannter Wissenschaftsjournalist und einer der vier Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Neben Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte studierte er auch Volkswirtschaft und Soziologie und war Hochschulassistent in Bielefeld. Seit 1999 gehört er der Redaktion der FAZ an, zunächst als Korrespondent in Berlin, später als Ressortleiter für Geisteswissenschaften und Sachbuch sowie als stellvertretender Feuilleton-Chef. 2015 wurde er als Nachfolger des verstorbenen Herausgebers Frank Schirrmacher in die Chefetage der Zeitung berufen, zuständig für das Feuilleton. Im selben Jahr erhielt er den Ludwig-Börne-Preis, 2012 wurde er vom „Medium-Magazin“ als „Journalist des Jahres“ im Bereich Wissenschaft ausgezeichnet. Jürgen Kaube ist der Autor mehrerer Bücher, darunter auch einer Biographie des Soziologen Max Weber (1864-1920). Sein jüngstes Werk, das im März 2018 erscheint, heißt „Lob des Fußballs“.

Jürgen Kaube
© F.A.Z./Frank Röth
© F.A.Z./Frank Röth

Tanja Kinkel

Tanja Kinkel (* 1969, Bamberg) schrieb schon als Achtjährige Geschichten und Gedichte, mit neun erhielt sie den ersten Literaturpreis, mit zehn verfasste sie ihren ersten Roman. Nach der Schule studierte sie in München Germanistik, Theater- und Kommunikationswissenschaften und promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger. An der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film ließ sie sich im Drehbuchschreiben unterweisen. Und seit sie 21 ist, hat die unermüdlich forschende und schreibende Autorin mehr als 15 Romane veröffentlicht, die in über ein Dutzend Sprachen übersetzt wurden. Ihre Werke, deren Gesamtauflage in deutscher Sprache bei 6,5 Millionen liegt, befassen sich mit den unterschiedlichsten Sujets. Mal führen sie in die Zeit der Hexenverfolgung und Jakob Fuggers („Die Puppenspieler“ 1995), mal in die Nazi-Zeit („Unter dem Zwillingsstern“, 2006) und mal geht es um den mittelalterlichen Minnesänger Walter von der Vogelweide („Das Spiel der Nachtigall“, 2011). Geschichten hören, lesen, sich ausdenken, erzählen – „es ist mein Talent, mein persönlicher Daseinsgrund“, sagt Tanja Kinkel. 1992 gründete sie die Kinderhilfsorganisation „Brot und Bücher e.V.“

Tanja Kinkel
© Finepic, München
© Finepic, München

Wolfgang Kraushaar

Wolfgang Kraushaar (* 1946, Niederurff) wuchs in Niederurff, einem Ortsteil von Bad Zwesten im Schwalm-Eder-Kreis, auf und legte an der König-Heinrich-Schule in Fritzlar sein Abitur ab. 1968 begann er in Frankfurt ein Studium der Politologie, Philosophie und Germanistik. 1972 gehörte er zu den Gründern der Sozialistischen Hochschulinitiative und 1974-75 war er Vorsitzender des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) der Frankfurter Uni. Das Studium schloss der Politik-Wissenschaftler 1982 mit einer Doktorarbeit über den Strukturwandel der deutschen Universität ab. Seit 1987 widmete er sich am Hamburger Institut für Sozialforschung vor allem der Untersuchung der 68er-Bewegung und ihres Umfeldes einschließlich linksterroristischer Gruppen. Zuletzt erschien der Band „Die blinden Flecken der RAF“ (2017), die FAZ lobte den Autor als „exzellenten Kenner“ der Materie. Im Mai 2018 kommt nun das Werk „Die blinden Flecken der 68er Bewegung“ heraus.

Wolfgang Kraushaar
© Valeska Achenbach
© Valeska Achenbach

Andrea Linnebach

Andrea Linnebach (* 1957, Unteröwisheim bei Bruchsal) wuchs in Karlsruhe auf. Sie studierte Kunstgeschichte, empirische Kulturwissenschaft und Pädagogik an der Universität Tübingen und promovierte dort mit einer Arbeit über den Maler Arnold Böcklin. Seit 1988 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei mehreren Museen und anderen Kultureinrichtungen in Kassel tätig. Andrea Linnegbach ist die Herausgeberin eines Sammelbandes mit dem Titel „Der Münchhausen-Autor Rudolf Erich Raspe“. Derzeit arbeitet die Wissenschaftlerin an der von Prof. Dr. Holger Ehrhardt geleiteten Stiftungsjuniorprofessur der Universität Kassel, die sich mit dem Werk und Wirken der Brüder Grimm beschäftigt. Dort bereitet sie die Herausgabe des Briefwechsels zwischen den Brüdern Grimm und deren Kasseler Tante Henriette Zimmer vor.

Lilian Loke

Lilian Loke (*1985, München) wuchs mehrsprachig auf – mit Deutsch, Englisch und Kantonesisch, einer südchinesischen Sprache. Ihr Vater stammt aus Malaysia. Nach dem Abitur studierte sie in München deutsche und englische Literaturwissenschaft sowie Kunstgeschichte. Anschließend war sie an der Ludwig-Maximilian-Universität als wissenschaftliche Assistentin tätig und arbeitete parallel dazu als Übersetzerin und in Verlagen. Seit 2012 ist sie Beraterin in einer Münchner PR-Agentur. Für ihre ersten literarischen Texte erhielt die Autorin mehrere Stipendien und Preise. Auch ihr 2015 erschienener Roman „Gold in den Straßen“ erregte Aufsehen und trug ihr den Bayerischen Kunstförderpreis sowie den Tukan-Preis der bayerischen Landeshauptstadt für die herausragende Neuerscheinung eines Münchner Autors ein. Das Werk sei „kein behäbiger Gesellschaftsroman, sondern hochvirtuose Prosa aus dem Inneren unseres Wirschaftssystems, rasant und packend“, urteilte die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Seit 2016 ist Lilian Loke auch Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.

Lilian Loke
© Christoph Mukherjee
© Christoph Mukherjee

Monika Maron

Monika Maron (* 1941, Berlin) lebte von 1951 bis 1988 in der DDR. Ihre Mutter hatte den SED-Funktionär Kurt Maron geheiratet, der später Innenminister wurde. Großes Aufsehen erregte die junge Reporterin mit ihrem ersten Roman „Flugasche“, der im Chemie-Standort Bitterfeld spielt und sich kritisch mit der Umweltverschmutzung und dem SED-Regime auseinandersetzt. Er durfte deshalb in der DDR nicht erscheinen. 1981 kam das Werk beim S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main heraus. 1988 siedelte die Autorin nach Hamburg über, seit 1993 lebt sie wieder in Berlin. Starke Beachtung fand auch „Animal triste“ (1996), ein Liebesroman aus der Zeit der Wende. Monika Marons Werke wurden in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, so den Kleist-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadtd Bad Homburg.

Monika Maron
© Jonas Maron
© Jonas Maron

Petra Morsbach

Petra Morsbach (* 1956, Zürich) wuchs in der Nähe von München auf und studierte slawische Philologie, Theaterwissenschaft und Psychologie in München und Leningrad. Sie promovierte mit einer Arbeit über Isaak Babel und war danach ein Jahrzehnt lang als Dramaturgin und Regisseurin an verschiedenen deutschen Theatern tätig. Seit 1993 lebt sie als freie Autorin am Starnberger See. Neben zahlreichen Presseartikeln verfasste sie auch ein Theaterstück und ein Fernsehspiel und wirkte an Filmen mit, außerdem veröffentlichte sie eine Reihe hochgelobter Romane, so den „Opernroman“ (1998) und das Werk „Gottesdiener“ (2004), das von einem niederbayerischen Priester handelt. Für ihren neuesten Roman „Justizpalast“ wurde sie mit dem Wilhelm-Raabe-Preis und dem Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim ausgezeichnet. Zuvor hatte sie unter anderem bereits den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Jean-Paul-Preis erhalten.

Petra Morsbach
© Bogenberger/autorenfotos.com
© Bogenberger/autorenfotos.com

Jürgen Neffe

Jürgen Neffe (* 1956, Herne) studierte Physik und Biologie und promovierte 1985 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen mit einem Thema aus der Biochemie. Schon als Student betätigte er sich auch journalistisch und war ab 1985 als Redakteur und Autor bei der Zeitschrift „Geo“ beschäftigt. Gleichzeitig arbeitete er als freier Deutschland-Korrespondent des Londoner Wissenschaftsjournals „Nature“. Von 1993 bis 2003 war Neffe als Reporter und Kolumnist für den „Spiegel“ tätig, eine Zeitlang auch als Korrespondent in New York. Danach leitete er das Hauptstadt-Büro der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin, ehe er sich dort als freier Autor niederließ. Neffe ist Träger des Egon-Erwin-Kisch-Preises, seine Biographie von Albert Einstein wurde 2007 von der Washington Post zum „Book of the Year“ erklärt. Seine Bücher wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt.

Jürgen Neffe
© Rainer Hofmann
© Rainer Hofmann

Hans Pleschinski

Hans Pleschinski (* 1956, Celle) wuchs an der innerdeutschen Grenze in Niedersachsen auf und studierte in München Literatur- und Theaterwissenschaft, danach arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk. Seit 1995 veröffentlichte er verschiedene Romane, darunter zuletzt „Königsallee“, ein Buch über Thomas Mann. Ferner gab der Autor eine Auswahl aus dem Briefwechsel zwischen dem preußischen König Friedrich II. und dem französischen Philosophen Voltaire heraus und übersetzte das geheime Tagebuch des Herzogs von Croÿ, eines einflussreichen Akteurs aus der Endphase des Ancien Régime. Hans Pleschinski wurde für sein Wirken vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Literaturpreis der Stadt München und der Berufung zum Chevalier dans l’ordre des Arts et des Lettres. Der Autor ist auch Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste, wo er die Abteilung Literatur leitet.

Hans Pleschinski
© CHBeck
© CHBeck

Olaf Pyras

Olaf Pyras (*1967, Göttingen) studierte Musik und Kunst in Kassel und Münster. Danach erhielt er Engagements als Schlagwerker an den Theatern in Karlsruhe, Hannover, Kassel und Frankfurt. Als Interpret und Komponist wurde er zu wichtigen Festivals eingeladen und wirkte bei zahlreichen Uraufführungen und Rundfunkaufnahmen mit. Etliche seiner Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet, so das Projekt „neue töne für junge ohren“. Olaf Pyras hat Lehraufträge an der Universität Kassel und der Universität der Künste in Berlin, mit dem Trio Omphalos präsentiert er zeitgenössische Kammermusik. Bei seinen Forschungen orientiert der Künstler sich oft an Tönen und Geräuschen aus dem Alltag. So inspirierte ihn ein Fundstück auf seinem Bauernhof in Deute (Gudensberg) im Schwalm-Eder-Kreis dazu, Maurerkellen zum Vibrieren zu bringen. An dem Insekten-Projekt mit Michael Quast reizt ihn nach eigenen Worten „dieses Wirren und Schwirren, dieses Lebendige“, das er musikalisch hörbar machen will.

Olaf Pyras
© Thomas Rosenthal
© Thomas Rosenthal

Michael Quast

Michael Quast (*1959, Heidelberg) hat sich sein Publikum als vielseitiger Komödiant, Conférencier und Regisseur erobert. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart erhielt er Engagements am Düsseldorfer Kom(m)ödchen, am Staatstheater Stuttgart, an den Hamburger Kammerspielen und an den Bühnen in Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und Kassel. Einen Namen machte Quast sich mit kabarettistischen Solo-Programmen und gewitzten Adaptionen großer Stoffe für kleine Besetzung, etwa mit Goethes Faust und Mozarts Don Giovanni. Er ist im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs und bestreitet manche Vorstellung auch in Mundart. Für sein Schaffen erhielt der Künstler mehrere Auszeichnungen, so den Deutschen Kleinkunstpreis, den Salzburger Stier, den Rheingau-Musikpreis und den Hessischen Verdienstorden. Mit seiner Familie lebt der „tollkühne Theaterdirektor“ (FAZ) in Frankfurt am Main, wo er auch die Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein-Main leitet. Beim „Literarischen Frühling“ begeisterte er das Publikum schon 2016 und 2017 mit großen Solos über Martin Luther und die Dadaisten.

Petra Reski

Petra Reski (* 1958, Unna) entstammt einer Vertriebenenfamilie (der Vater war Ostpreuße, die Mutter Schlesierin) und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach dem Studium der Romanistik und Sozialwissenschaften in Trier, Münster und Paris absolvierte sie die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg und arbeitete für den „Stern“. Seit 1991 lebt sie als freie Journalistin und Autorin in Venedig, sie ist mit einem venezianischen Mode-Unternehmer verheiratet. In zahlreichen Artikeln berichtete sie – unter anderem für Die Zeit, Geo, Merian, Focus, Brigitte und die FAZ – über Italien. Etliche ihrer zahlreichen Bücher befassen sich mit der Mafia, so das Sachbuch „Von Kamen nach Corleone“ und die Romane „Palermo-Connection“ und „Die Gesichter der Toten“. In Italien wurde Petra Reski für ihr Anti-Mafia-Engagement mit dem Premio Civitas und dem Amalfi Coast Media Award ausgezeichnet, in Deutschland wählte das Medium Magazin sie 2008 zur Reporterin des Jahres, außerdem erhielt sie den Emma-Journalistinnenpreis.

Petra Reski
© Paul Schirnhofer
© Paul Schirnhofer

Denis Scheck

Denis Scheck (*1964, Stuttgart) begeisterte sich schon als Jugendlicher so sehr für die Literatur, dass er mit 13 Jahren eine literarische Zeitschrift gründete. Später studierte er Zeitgeschichte, Politik und Literaturwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas/Texas, danach betätigte er sich als Übersetzer und literarischer Agent. Von 1997 bis 2016 war er Literatur-Redakteur beim Deutschlandfunk und moderierte dort regelmäßig den „Büchermarkt“. Bekannt wurde er auch als Moderator der Fernsehsendung „druckfrisch“, die in monatlichen Abständen am Sonntagabend in der ARD ausgestrahlt wird. Für diese Auftritte wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis. Denis Scheck, der außerdem im TV-Programm des Südwestrundfunks regelmäßig die Sendung „lesenswert“ moderiert, begleitet den „Literarischen Frühling in der Heimat der Brüder Grimm“ seit der Gründung 2012 jedes Jahr mit seinen geistvollen Beiträgen.

Walter Sittler

Walter Sittler (*1952, Chicago) wuchs als Sohn eines deutschstämmigen US-Professors und einer deutschen Lehrerin zunächst in Chicago auf, kam aber als Fünfjähriger mit der Familie nach Deutschland. Nach Schule, Bundeswehr-Zeit und einem Schauspiel-Studium an der Otto-Falckenberg-Schule in München erhielt der junge Künstler Engagements an den Bühnen in Mannheim und Stuttgart. Einem breiten Publikum wurde er durch zahllose Auftritte in Fernsehserien wie „Girl Friends“ und „Nikola“ bekannt, zudem wirkte er an Erfolgsproduktionen wie „Die Schwarzwaldklinik“ oder „Tatort“ und „Soko 5113“ mit. Mit Paraderollen als Gentleman-Ganove, als Kriminalkommissar in Schweden und als Göttergatte in einer Reihe populärer Komödien avancierte Walter Sittler dank seiner Vielseitigkeit zu einem der beliebtesten Fernsehschauspieler in Deutschland. Der Berliner „Tagesspiegel“ beschrieb den Träger des Deutschen Fernsehpreises und des Adolf-Grimme-Preises ironisch als „führenden deutschen Frauenschwarm in der Kategorie nobler Graukopf“. Walter Sittler, der mit seiner Frau, der Dokumentarfilmerin Sigrid Klausmann, in Stuttgart lebt, engagierte sich nachdrücklich bei den Bürgerprotesten gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 und unterstützt die SOS-Kinderdörfer.

© Foto Steffi Henn
© Foto Steffi Henn

Jan Wagner

Jan Wagner (* 1971, Hamburg) wuchs in der holsteinischen Kleinstadt Ahrensburg auf und studierte Anglistik in Hamburg, Dublin und Berlin. Schon während seiner Ausbildung befasste er sich intensiv mit zeitgenössischer Dichtkunst und gab gemeinsam mit dem Publizisten Thomas Girst eine lyrische Loseblatt-Sammlung heraus, die in einer Schachtel vertrieben wurde. „Probebohrung im Himmel“ lautete der Titel seines ersten Gedichtbandes, der 2001 erschien. Es folgten unter anderem die „Eulenhasser in den Hallenhäusern“ (2012) und die „Regentonnenvariationen“ (2014), aber auch „beiläufige Prosa“ wie „Die Sandale des Propheten“ (2011) oder „Der verschlossene Raum“ (2017). Wagner lebt als freier Schriftsteller, Herausgeber, Kritiker und Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen in Berlin-Neukölln. Er ist unter anderem Mitglied in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt, der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Freien Akademie der Schönen Künste in Hamburg. Der FAZ-Kritiker Andreas Platthaus bezeichnete ihn als Angehörigen „der mittleren Generation deutschsprachiger Autoren, die lange im Schatten der Walser, Grass, Handke standen, doch diesen Vorgängern (nicht notwendig Vorbildern) an Eleganz und Gedankentiefe nicht nachstehen“.

Jan Wagner
© Villa Massimo/Alberto Novelli
© Villa Massimo/Alberto Novelli

Oscar Wilde

Oscar Wilde (* 1854, Dublin; + 1900 Paris) ist einer der bekanntesten Autoren der englischsprachigen Welt und ging als Typus des exzentrischen Dandy in die Geschichte ein. Als Sohn eines prominenten Arztes und einer Lyrikerin kam er früh mit Künstlern in Kontakt und studierte nach dem Abitur am Trinity College in Dublin und an der Universität Oxford. Schon früh fiel er als witziger Unterhalter und missionarisch gesinnter Ästhet auf. Mit 25 Jahren übersiedelte der Ire nach London und avancierte bald zum Erfolgsautor, berühmt in ganz Europa und den USA. Zu seinen Werken zählen neben zahlreichen Zeitungsartikeln diverse Gesellschaftskomödien sowie Kriminalerzählungen, Märchen und das Stück „Salome“. Sein einziger Roman ist „Das Bildnis des Dorian Gray“. 1884 heiratete Oscar Wilde die Kinderbuchautorin Constance Lloyd, mit der er zwei Söhne hatte. Zugleich ging er verschiedene homosexuelle Beziehungen ein. Sein langjähriges Verhältnis mit dem 16 Jahre jüngeren Lord Alfred Douglas führte schließlich zum gesellschaftlichen Eklat und zu einem Prozess, an dessen Ende Oscar Wilde wegen Unzucht verurteilt wurde. Ein zweijähriger Zuchthausaufenthalt mit schwerer Zwangsarbeit ruinierte seine Gesundheit, danach setzte er sich 1897 nach Paris ab und betrat nie wieder britischen Boden. Verarmt starb er drei Jahre später im Hotel d’Alsace.

Oscar Wilde
commons.wikimedia.org
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