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Wolf Biermann

Wolf Biermann (*1936, Hamburg) hat wie wenige andere Literaten die deutsche Nachkriegszeit mit geprägt. In der DDR war er als Dissident seit 1965 von der kommunistischen Führung mit Auftritts- und Publikationsverbot belegt, in seiner mehr als 50.000 Seiten umfassenden Stasi-Akten fanden sich nach der Wende Spitzelberichte von über 200 Inoffiziellen Mitarbeitern. 1976 wurde der Liedermacher nach einem Konzert in Köln ausgebürgert. Zahlreiche Kollegen protestierten, im Nachhinein wurde das Ereignis als Anfang vom Ende der DDR gesehen. Im Westen erzielte Biermann danach Auflagen- und Verkaufsrekorde. Er schloss sich der Umwelt- und Friedensbewegung an und wurde zum entschiedenen Kritiker des Kommunismus, den er bis 1989 für reformierbar gehalten hatte. Über die Jahre entwickelte der Künstler auch politische Sympathien für die CDU und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er wurde vielfach ausgezeichnet, so mit dem großen Bundesverdienstkreuz und mehreren Ehrendoktoraten. Außerdem erhielt er unter anderem den Georg-Büchner-Preis, den Heinrich-Heine-Preis und den Friedrich-Hölderlin-Preis sowie mehrfach den deutschen Schallplattenpreis. Er ist auch Ehrenbürger von Berlin.

Wolf Biermann
© Hans Scherhaufer
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