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Autoren, Darsteller & andere

Mario Adorf

Mario Adorf (*1930, Zürich) ist einer der bekanntesten, beliebtesten und vielseitigsten Theater- und Filmschauspieler Deutschlands. Er hat in weit mehr als 100 Kino- und Fernsehfilmen mitgewirkt. Zu den bekanntesten gehören „Nachts, wenn der Teufel kam“ (1957), „Schachnovelle“ (1960), „Die Blechtrommel“ (1978), „Kir Royal“ (1978), „Der große Bellheim“ (1993), „Rossini“ (1997) und „Der letzte Patriarch“ (2010). Seit vielen Jahren ist er auch erfolgreicher Autor. Seinem Debüt, dem Kurzgeschichtenband, „Der Mäusetöter“ (2003), folgten rasch weitere Bücher. In „Mit einer Nadel bloß“ (2005) erinnerte der Künstler sich an seine Kindheit und die Lebensgeschichte seiner Mutter, von der er allein aufgezogen wurde. 2004 erschien seine Autobiographie „Himmel und Erde“. Mario Adorf erhielt eine Vielzahl von Auszeichnungen unter anderem den Bayerischen Filmpreis (2000) und den Deutschen Filmpreis in Gold (2004) für sein Lebenswerk.

Mario Adorf
© Katharina Jaeger
© Katharina Jaeger

Asfa-Wossen Asserate

Asfa-Wossen Asserate (*1948, Addis Abeba) entstammt der früheren äthiopischen Herrscherfamilie und erhielt nach dem Sturz des letzten Kaisers Haile Selassie, seines Großonkels, 1974 in Deutschland Asyl. Er studierte in Tübingen und Frankfurt, seit 1981 ist er deutscher Staatsbürger und lebt in Frankfurt. Der promovierte Historiker war fünf Jahre Pressesprecher der Düsseldorfer Messegesellschaft und etablierte sich danach als Unternehmensberater, um deutsche Firmen zu Investitionen in Afrika zu animieren. Bekannt wurde er als Autor erfolgreicher Bücher. Sein 2003 erschienenes Werk „Manieren“ über europäische Umgangsformen wurde ein Bestseller, großen Anklang fanden auch eine amüsante Betrachtung über deutsche Absonderlichkeiten („Draußen nur Kännchen!“) sowie ein Buch über deutsche Tugenden. Über Haile Selassie verfasste Asfa-Wossen Asserate eine viel beachtete Biographie, seinen eigenen Lebenserinnerungen gab er den Titel „Ein Prinz aus dem Hause David“. Mehrfach wurde der Autor ausgezeichnet, unter anderem mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache.

Asfa-Wossen Asserate
© Gaby Gerster
© Gaby Gerster

F. C. Delius

Friedrich Christian Delius (*1943, Rom) wuchs als Sohn eines evangelischen Pfarrers in Wehrda bei Bad Hersfeld sowie in Korbach/Waldeck auf, wo er 1963 an der Alten Landessschule das Abitur ablegte. Nach dem Studium arbeitete der promovierte Germanist zunächst als Lektor im Wagenbach Verlag und später in dem von ihm mit gegründeten Rotbuch Verlag. Seit 1978 ist er ausschließlich als Schriftsteller tätig und wurde als kluger und kritischer Begleiter der bundesdeutschen Geschichte bekannt. Zu den wichtigsten Romanen des Autors gehören „Adenauerplatz“ (1984), „Die Birnen von Ribbeck“ (1991), „Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“ (1994) und „Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus“ (1995). Einige seiner Werke haben nordhessische Regionen zum Schauplatz, etwa „Mein Jahr als Mörder“(2004) sowie „Die Frau, für die ich den Computer erfand“(2009), die Lebensgeschichte Konrad Zuses. Delius wurde mit zahlreichen Literaturpreisen geehrt, darunter dem Georg-Büchner-Preis (2011) und dem Joseph- Breitbach-Preis (2007). 2019 erhielt er den Ehrendoktor der Universität Rostock. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung sowie der Akademie der Künste Berlin und lebt in Berlin.

Friedrich Christian Delius
© A. Bachinger
© A. Bachinger

Thea Dorn

Thea Dorn (*1970, Offenbach) ist eine sehr vielseitige Schriftstellerin, Philosophin und Fernseh-Moderatorin. Sie studierte klassischen Gesang, Philosophie und Theaterwissenschaft in Frankfurt, Wien und Berlin. An der Berliner FU war sie auch als Dozentin für Philosophie tätig. Mit 24 Jahren veröffentlichte sie ihr erstes Werk »Berliner Aufklärung«, dem eine Reihe weiterer Kriminalromane und Drehbücher folgten, etwa für zwei „Tatort“-Filme. Für „Die Hirnkönigin“ erhielt sie den deutschen Krimi-Preis und den Raymond-Chandler-Preis, ihr Drehbuch für „Männertreu“ wurde mit dem Deutschen Fernseh-Preis und dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet. Thea Dorn trat auch als Theater-Autorin, Essayistin und Roman-Autorin hervor. Das Stück „Marleni“ über eine fiktive Begegnung zwischen Marlene Dietrich und Leni Riefenstahl wurde 2000 am Hamburger Schauspielhaus aufgeführt. Zum Jahresbestseller avancierte 2012 ihr Buch „Die Deutsche Seele“, eine gemeinsam mit Richard Wagner verfasste facettenreiche Kulturgeschichte der Deutschen. Der Roman „Die Unglückseligen“ (2016) behandelte die irritierenden neuen Möglichkeiten der Biotechnologie und war zugleich eine gedankliche Expedition in mehrere Jahrhunderte deutscher Geistesgeschichte. Thea Dorn, die in Berlin lebt, wurde auch durch zahlreiche Auftritte im Fernsehen bekannt. Seit 2020 ist sie Gastgeberin des „Literarischen Quartetts“ im ZDF, beim „Literarischen Frühling“ war sie schon wiederholt zu Gast.

Thea Dorn
© Kerstin Ehmer
© Kerstin Ehmer

Joachim Gauck

Joachim Gauck (* 1940, Rostock) wuchs als Sohn eines Kapitäns und einer Bürofachfrau an der Ostseeküste auf und studierte evangelische Theologie. Als Pfarrer wirkte er zu DDR-Zeiten in Rostock, nach der Wende im November 1989 wurde er auf der Liste von Bündnis 90 in die letzte Volkskammer der DDR gewählt. 1990 wurde Joachim Gauck der erste Sonderbeauftragte für die Unterlagen des früheren Staatssicherheitsdienstes der DDR, die bald darauf gegründete Sonderverwaltung wurde meist als Gauck-Behörde bezeichnet. Diese Tätigkeit gab er nach zehn Jahren auf und betätigte sich als Redner, Moderator und Autor. Unter anderem war er Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“, der sich für die Aufarbeitung der NS-Diktatur und des DDR-Regimes engagierte. Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung den früheren Geistlichen mit 991 von 1228 gültigen Stimmen (80,7 Prozent) zum elften Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Er übte dieses höchste Amt im Staate bis zum 18. März 2017 aus und erwarb sich damit großes Ansehen. Auf eine zweite Kandidatur verzichtete er. Gauck wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hannah-Arendt-Preis und dem Ludwig-Börne-Preis.

Joachim Gauck
© Privat
© Privat

Wolfgang Herles

Wolfgang Herles (*1950, Tittling/Niederbayern) wuchs in Lindau am Bodensee auf und besuchte nach dem Abitur die Deutsche Journalistenschule in München. Von 1975 bis 1980 war er freier Hörfunk-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks in Bonn und studierte parallel dazu Germanistik, Geschichte und Psychologie. 1982 erwarb er den Doktorgrad. Zu dieser Zeit arbeitete Wolfgang Herles bereits als TV-Redakteur des BR für Tagesschau und Tagesthemen. 1974 wechselte er zum ZDF, wo er mehrere Politik-Magazine moderierte und zum Leiter des Bonner Studios aufstieg. Später wurden ihm mehrere Talkshows anvertraut, von 2000 bis 2015 leitete er die Kultursendung „Aspekte“, seit 2011 auch die Literatursendung „Das blaue Sofa“. Herles hat mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben, darunter eine Biographie des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1994), eine Polemik zur deutschen Einheit (2004) und eine Kritik des Medien- und Politikbetriebes mit dem Titel „Die Gefallsüchtigen“ (2015). Der Journalist und Autor wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem deutschen Wirtschaftsfilmpreis.

Wolfgang Herles
© Mathias Bothor
© Mathias Bothor

Hans Werner Kilz

Hans Werner Kilz (*1943, Worms) ist einer der profiliertesten Journalisten in Deutschland. Als Redakteur und Ressortleiter steuerte er viele Jahre die Deutschland-Berichterstattung des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und war von 1990 bis 1994 dessen Chefredakteur. 1995/96 verbrachte er ein Jahr als Fellow am Center for International Affairs der Harvard-Universität in Cambridge/Massachusetts. Danach leitete er 15 Jahre lang, bis Ende 2010, die Redaktion der Süddeutschen Zeitung, die in dieser Zeit ihre höchste Auflage und Reichweite erlangte. Nach dem Rückzug in den Ruhestand war Hans Werner Kilz bis 2016 als Autor und Berater für die Wochenzeitung Die Zeit tätig, zudem gehört er seit 2011 dem Aufsichtsrat der Kölner Mediengruppe Du Mont Schauberg an. Der erfahrene Journalist hat auch mehrere Sachbücher veröffentlicht. Seit Anfang 2019 moderiert er regelmäßig am Sonntag vormittag im Bayerischen Fernsehen den "Sonntags-Stammtisch", bei dem er mit prominenten Gästen die wichtigsten Ereignisse der zurückliegenden Woche kritisch-humoristisch reflektiert. Beim Literarischen Frühling hat er mehrfach schon als Moderator mitgewirkt.

Michael Köhlmeier

Michael Köhlmeier (*1949, Hard, Vorarlberg) ist einer der bekanntesten Schriftsteller Österreichs und mit über 50 Romanen, Novellen, Lyrikbänden, Märchen- und Drehbüchern auch einer der produktivsten im deutschen Sprachraum. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg (Hessen), anschließend Mathematik und Philosophie in Gießen. Als Autor trat er zunächst mit Hörspielen und Prosatexten hervor, viele Jahre trug er mit dem Musiker Reinhold Bilgeri auch Lieder vor und schrieb zahlreiche Liedtexte in Vorarlberger Mundart. Zu seinen wichtigsten Romanen gehören „Zwei Herren am Strand“ über Winston Churchill und Charlie Chaplin sowie „Die Abenteuer des Joel Spazierer“ und „Abendland“. In der Novelle „Idylle mit ertrinkendem Hund“ verarbeitete er den Unfalltod seiner 21-jährigen Tochter beim Bergwandern. Michael Köhlmeier ist mit der Schriftstellerin Monika Helfer verheiratet und lebt in Hohenems (Vorarlberg) und Wien. Seine Werke erhielten meist hervorragende Kritiken und wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Großes Aufsehen erregte er 2018, als er bei einer Gedenkfeier für die Opfer der NS-Zeit im Parlament in Wien die anwesenden Politiker der rechtsgerichteten FPÖ direkt angriff und sagte: „Erwarten Sie nicht, dass ich mich dummstelle.“

Michael Köhlmeier
© Peter-Andreas Hassiepen
© Peter-Andreas Hassiepen

Anne-Dore Krohn

Anne-Dore Krohn (*1977, Berlin) studierte in Florenz, London, Breslau und Berlin Publizistik und Literaturwissenschaften und besuchte die Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg. Sie arbeitete mehrere Jahre für den Reiseteil der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, heute ist sie Literatur-Redakteurin beim Kulturradio des Rundfunks Berlin Brandenburg (RBB). Die Journalistin führte zahlreiche Interviews mit bekannten Schriftstellern und gehört unter anderem der Jury des Walter-Serner-Literaturpreises an. Häufig moderiert sie auch Lesungen auf Festivals, so auch beim „Literarischen Frühling“.

Anne-Dore Krohn
© Karo Krämer
© Karo Krämer

Mariana Leky

Mariana Leky (*1973, Köln) hat als Kind viele Sommermonate im Ferienhaus ihrer Eltern im Westerwald verbracht. Nach dem Abitur machte sie zunächst eine Buchhändlerlehre, studierte aber ab 1993 Germanistik und Empirische Kulturwissenschaften in Tübingen. Später absolvierte sie zudem den Studiengang „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ an der Universität Hildesheim. In dieser Zeit publizierte sie bereits erste Texte und debütierte 2001 mit dem Erzählband „Liebesperlen“. Es folgten die Romane „Erste Hilfe“ (2004) und „Die Herrenausstatterin“ (2010). Große Bekanntheit erlangte die Autorin vor allem mit dem 2017 erschienenen Roman „Was man von hier aus sehen kann“. Das Buch wurde von den unabhängigen Buchhändlern in Deutschland zu ihrem Lieblingsbuch gekürt und in mehr als 14 Sprachen übersetzt. Eine Verfilmung für das Kino ist in Vorbereitung. Mariana Leky lebt in Köln und Berlin.

Mariana Leky
© Franziska Hause
© Franziska Hause

Andreas Maier

Andreas Maier (*1967 Bad Nauheim) wuchs in der Kreisstadt Friedberg auf und schöpft aus den Erfahrungen seiner Kindheit und Jugend den Stoff für sein elfteiliges Roman-Epos mit dem Obertitel „Ortsumgehung“, das bisher auf sieben Bände gediehen ist. Nach dem Abitur studierte er Germanistik, Philosophie und Altphilologie in Frankfurt am Main. Dabei setzte er sich stark mit dem Werk des Österreichers Thomas Bernhard auseinander, über den er auch seine Doktorarbeit schrieb. Großes Aufsehen erregte Andreas Maier im Jahr 2000 schon mit seinem ersten Roman „Wäldchestag“, der ebenso wie einige andere Werke in Frankfurt spielt. Mehrfach wurde er zu Poetik-Vorlesungen eingeladen, 2006 in Frankfurt machte er dabei deutlich, dass für ihn die Werke von Autoren wie Fjodor Dostojewski und Thomas Mann, aber auch das Matthäus-Evangelium und die Fernsehserie „Die Hesselbachs“ eine wichtige Inspiration seien. Maiers Werke wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Aspekte“-Literaturpreis, dem Wilhelm-Raabe-Literaturpreis und dem Wetterauer Kulturpreis. Außerdem erhielt Andreas Maier das Arno-Schmidt-Stipendium und das Stipendium der Villa Massimo. Mit seiner Frau, der katholischen Theologieprofessorin Christine Büchner, lebt der Autor seit 2014 in Hamburg.

Andreas Maier
© Jürgen Bauer
© Jürgen Bauer

Hubertus Meyer-Burckhardt

Hubertus Meyer-Burckhardt (*1956, Kassel) wuchs in Kassel auf und machte dort Abitur. Er studierte Geschichte und Philosophie in Berlin und Hamburg und wechselte dann an die Hochschule für Fernsehen und Film in München. Danach war er als Filmproduzent in vielen Positionen erfolgreich, so bei der neuen deutschen Filmgesellschaft (ndF) und der Akzente Film- und Fernsehproduktion in Hamburg. Nach einem Zwischenspiel als Creative Director bei der Agentur BBDO in Düsseldorf übernahm er 1999 die Leitung der Hamburger Gesellschaft Multimedia und wurde Vorstandsmitglied für Elektronische Medien bei der Axel Springer AG. In gleicher Funktion war Meyer-Burckhardt ab Juli 2004 für die ProSiebenSat1 Media AG tätig. Von 2006 bis 2013 leitete er die Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft mbH in Hamburg, die für alle großen TV-Sender tätig ist. Zu den Werken, die der unermüdliche Ideensammler und Anreger produzierte, gehören der preisgekrönte Streifen „Mein letzter Film“ mit Hannelore Elsner sowie „Tödliches Vertrauen“ mit Barbara Rudnick und Otto Sander. Für den NDR-Fernsehfilm „Das Urteil“ mit Klaus Löwitsch erhielt er 1998 als erster deutscher Produzent eine Emmy-Nominierung, in Deutschland gab es dafür drei Adolf-Grimme-Preise. Seit langem ist der Allround-Manager auch selber regelmäßig auf dem Bildschirm zu sehen, und zwar als Gastgeber der NDR Talk Show. NDR Info bringt jeden ersten Sonntag im Monat „Meyer-Burckhardts Frauengeschichten“. Außerdem veröffentlichte er mehrere Romane und inszenierte 2015 auch am Ernst Deutsch Theater in Hamburg eine Komödie. Beim „Literarischen Frühling“ ist er von Anfang an dabei.

Hubertus Meyer-Burckhardt
© Gerald von Foris
© Gerald von Foris

Katerina Poladjan

Katerina Poladjan (*1971, Moskau) stammt aus einer russischen Künstlerfamilie und kam als Kind mit ihren Eltern nach Deutschland. Sie ist sowohl Schauspielerin als auch Schriftstellerin und trat beim „Literarischen Frühling in der Heimat der Brüder Grimm“ schon mehrfach in beiden Rollen auf. Nach dem Schauspielstudium arbeitete die Künstlerin zunächst an renommierten Theatern in München, Hamburg und Berlin, zu ihren herausragenden Auftritten zählt ein Solo mit dem Titel „Die Karenina – was soll man denn tun?“ Parallel dazu absolvierte sie ein Studium der Angewandten Kulturwissenschaften. Seit 1999 schrieb sie auch Theaterstücke und Prosa, für die sie mehrfach prämiert wurde. Sowohl ihr Romandebüt „In einer Nacht, woanders“ aus dem Jahr 2011 als auch ihr 2015 erschienener Roman „Vielleicht Marseille“ fanden bei der Kritik viel positive Resonanz.

Michael Quast

Michael Quast (*1959, Heidelberg) hat sich sein Publikum als vielseitiger Komödiant, Conférencier und Regisseur erobert. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart erhielt er Engagements am Düsseldorfer Kom(m)ödchen, am Staatstheater Stuttgart, an den Hamburger Kammerspielen und an den Bühnen in Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden und Kassel. Einen Namen machte Quast sich mit kabarettistischen Solo-Programmen und gewitzten Adaptionen großer Stoffe für kleine Besetzung, etwa mit Goethes Faust und Mozarts Don Giovanni. Er ist im ganzen deutschsprachigen Raum unterwegs und bestreitet manche Vorstellung auch in Mundart. Für sein Schaffen erhielt der Künstler mehrere Auszeichnungen, so den Deutschen Kleinkunstpreis, den Salzburger Stier, den Rheingau-Musikpreis und den Hessischen Verdienstorden. Mit seiner Familie lebt der „tollkühne Theaterdirektor“ (FAZ) in Frankfurt am Main, wo er auch die Fliegende Volksbühne Frankfurt Rhein-Main leitet. Beim „Literarischen Frühling“ begeisterte er das Publikum schon in den vergangenen Jahren mit großen Solos über Martin Luther, die Dadaisten, die Insekten und die Zwanziger Jahre.

Rüdiger Safranski

Rüdiger Safranski (*1945, Rottweil) ist ein vielfach ausgezeichneter Biograph deutscher Dichter und Philosophen. Seine Bücher über Goethe, Schiller, E. T. A. Hoffmann, Nietzsche, Schopenhauer oder Heidegger erlebten hohe Auflagen und wurden in viele Sprachen übersetzt. Außerdem verfasste Safranski viel beachtete Essays über die deutsche Romantik, die Zeit und die Globalisierung. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Rottweil studierte er Philosophie, Germanistik und Geschichte in Frankfurt und Berlin, anschließend war er Assistent und promovierte über Arbeiterliteratur. Seit 1987 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Von 2002 bis 2012 moderierte der Autor zusammen mit Peter Sloterdijk das „Philosophische Quartett“ im ZDF und trat auch in anderen TV-Sendungen auf. 2015 erregte er Aufsehen mit seiner Kritik an der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Für sein Schaffen wurde der bekannte Intellektuelle vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ludwig-Börne-Preis, dem Thomas-Mann-Preis, dem Preis der Leipziger Buchmesse, dem Deutschen Nationalpreis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Bad Homburg. 2012 gründete Safranski mit anderen an seinem Zweitwohnsitz in Badenweiler bei Freiburg (Breisgau) die Badenweiler Literaturtage, die alljährlich im Herbst stattfinden.

 Rüdiger Safranski
© Peter-Andreas Hassiepen
© Peter-Andreas Hassiepen

Andrea Sawatzki

Andrea Sawatzki (*1963, Schlehdorf/Oberbayern) ist eine der bekanntesten und beliebtesten Schauspielerinnen Deutschlands. Ihre Jugend verbrachte sie in Kochel am See und in Vaihingen bei Stuttgart, anschließend absolvierte sie die Neue Münchener Schauspielschule und trat an Theatern in Stuttgart, München und Wilhelmshaven auf. Schon früh erhielt sie auch Film- und Fernsehrollen, so in dem Kinofilm „Leo und Claire“ nach dem Buch „Der Jude und das Mädchen“ von Christiane Kohl. Ferner spielte sie unter anderem eine Kommissarin in einer „Tatort“-Reihe und eine Mitarbeiterin des Morddezernats in der Serie „Polizeiruf 110“. Außerdem hat Andrea Sawatzki zahlreiche Hörbücher eingelesen. Für ihre außerordentlichen schauspielerischen Leistungen erhielt sie unter anderem den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Comedy-Preis und den Bayerischen Fernseh-Preis. 2013 debütierte die Darstellerin mit „Ein allzu braves Mädchen“ auch als Autorin, inzwischen hat sie sechs Bücher veröffentlicht, die alle auch verfilmt wurden. Mit ihrem Mann Christian Berkel, der im vorigen Jahr ebenfalls beim „Literarischen Frühling“ zu Gast war, und ihren beiden Söhnen lebt die Künstlerin in Berlin.

Andrea Sawatzki
© Markus Nass / T&T
© Markus Nass / T&T

Denis Scheck

Denis Scheck (*1964, Stuttgart) begeisterte sich schon als Jugendlicher so sehr für die Literatur, dass er mit 13 Jahren eine literarische Zeitschrift gründete. Später studierte er Literaturwissenschaft, Zeitgeschichte und Politik in Tübingen, Düsseldorf und Dallas/Texas, und betätigte sich als Übersetzer und literarischer Agent. Von 1997 bis 2016 war er Literatur-Redakteur beim Deutschlandfunk, bekannt wurde er auch als Moderator der Fernsehsendungen „druckfrisch“ (ARD) und „lesenwert“ (SWR). Für diese Auftritte wurde er mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Bayerischen Fernsehpreis und dem Hanns-Joachim-Friedrich-Preis. Der geistreiche Journalist, der beim „Literarischen Frühling“ schon seit der Gründung im Jahr 2012 mitwirkt, hat jüngst mit „Schecks Kanon“ einen fulminanten literarischen Ratgeber vorgelegt, in dem er die 100 wichtigsten Werke der Weltliteratur bespricht – von Leo Tolstojs „Krieg und Frieden“ bis zu der belgischen Comic-Serie „Tim und Struppi“. Scheck sprach selber von einem „frivolen Unternehmen“ – das ist es nicht zuletzt, was dieses Vademecum so lesenswert und interessant macht.

Denis Scheck
© Andreas Hornoff
© Andreas Hornoff

Oliver Scherz

Oliver Scherz (*1974, Essen) absolvierte nach dem Schulbesuch ein Schauspielstudium an der Universität in Leipzig und trat danach in unterschiedlichen Rollen an den Theatern in Leipzig und Karlsruhe auf. Mehrfach wirkte er auch in Kriminalfilmen im Fernsehen mit. Seine größten Erfolge aber erzielte der Autor als Verfasser von Kinderbüchern. 2014 erhielt er den „Leipziger Lesekompass“ der Leipziger Buchmesse. 2015 zeichnete ihn der Börsenverein des Deutschen Buchhandels als „Lesekünstler des Jahres“ aus. Oliver Scherz hat mittlerweile rund ein Dutzend Kinderbücher verfasst und außerdem verschiedene Erzählungen zu Anthologien beigesteuert. Er hat einen Tochter und einen Sohn und lebt mit seiner Familie in Freiburg im Breisgau.

Ingo Schulze

Ingo Schulze (*1962, Dresden) wuchs in Dresden auf. Nach dem Abitur und dem Wehrdienst bei der Nationalen Volksarmee der DDR studierte er Klassische Philologie und Germanistik in Jena. Zur Zeit der Wende war er Dramaturg am Theater in Altenburg (Thüringen) und arbeitete ab 1990 dort als Journalist. 1993 gründete er ein Anzeigenblatt in St. Petersburg, seit 1995 lebt er als freier Schriftsteller in Berlin. Bekannt wurde der Sohn eines Physikers und einer Ärztin mit Romanen und Erzählungen über die epochalen Veränderungen nach dem Zusammenbruch der DDR, so etwa mit „Simple Storys“ (1998) und „Neue Leben“ (2005). Er erhielt für seine Werke zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Aspekte-Literaturpreis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Joseph-Breitbach-Preis. Im Jahr 2009 wurde er für ein Jahr auf die Brüder-Grimm-Professur in Kassel berufen.

Ingo Schulze
© Gaby Gerster
© Gaby Gerster

Iwan Turgenjew

Iwan Sergejewitsch Turgenjew (*1818, Orjol, Russland; + 1883, Bougival bei Paris) ist einer der bedeutendsten Autoren der russischen Literatur und einer der wichtigsten Vertreter des „poetischen Realismus“ im 19. Jahrhundert. Er entstammte einem alten Adelsgeschlecht und wuchs auf dem elterlichen Gut Spasskoje-Lutowinowo im zentralrussischen Gouvernement Orjol, rund 350 Kilometer südlich von Moskau, auf. Seine Eltern hatten mehrere tausend Leibeigene, die er später freiließ. Turgenjew studierte in Moskau und St. Petersburg Literatur, von 1838 bis 1841 setzte er dies in Berlin und Heidelberg fort. Dabei teilte er in Berlin zeitweise ein Zimmer mit dem später berühmt gewordenen Revolutionär und Anarchisten Michael Alexandrowitsch Bakunin. Nach zweijährigem Zwischenspiel als Regierungsbeamter in St. Petersburg zog er sich auf das Familiengut bei Orjol zurück und lebte seither als freier Schriftsteller. Mit seinem ersten Buch, den „Aufzeichnungen eines Jägers“ wurde er gleich berühmt. Wegen eines kritischen Artikels wurde er 1852 verhaftet und zeitweilig auf sein Gut verbannt. Ab 1855 lebte der Autor, von kurzen Unterbrechungen abgesehen, im Ausland, davon sieben Jahre in Baden-Baden. Oft weilte er bei seiner langjährigen Geliebten, der Opernsängerin Pauline Viardot, in Paris. In seinem Haus im nahegelegenen Ort Bougival starb der Autor 1883 an Krebs. Turgenjew galt als sehr gesellig und war mit zahlreichen Kollegen befreundet, darunter Gustave Flaubert, Gustav Freytag und Theodor Storm. Von der Universität Oxford erhielt er die Ehrendoktorwürde. Zu seinen Leidenschaften gehörte auch das Schachspiel.

Erik Arnecke

Erik Arnecke (*1983, Bornstedt bei Magdeburg) wurde als Chef de Cuisine des Restaurants „Philipp Soldan“ im Hotel Die Sonne Frankenberg mit einem Michelin-Stern und weiteren Anerkennungen ausgezeichnet. Der Gourmet-Führer Gault Millau bewertete seine Kochkunst mit 16 Punkten. Die Zeitschrift „Der Feinschmecker“ kürte ihn 2015 zum „Aufsteiger des Jahres“. Der Küchenchef absolvierte seine Ausbildung einst in einer Autobahn-Raststätte und arbeitete später in prämierten Häusern wie dem Restaurant „Aqua“ in Wolfsburg, dem „Residence“ in Essen und dem „Fährhaus“ auf Sylt, ehe er 2015 nach Frankenberg (Eder) wechselte.

Erik Arnecke
© Harry Soremski
© Harry Soremski