Samstag, 28.03.2026, 16:00 Uhr
16:00 Uhr / Hotel Schloss Waldeck, Rittersaal
Michael Roth - "Zonen der Angst" - Erfahrungen aus dem Polit-Betrieb
Außenseiter sein ist kein Vergnügen, das hat Michael Roth von Jugend an erfahren. Als osthessisches Arbeiterkind aus schwieriger Familie hatte er zu kämpfen, um über Schule und Uni seinen Weg in die Politik zu finden.
Auf seinem Weg nach oben brachte der SPD-Politiker es bis zum Staatsminister im Auswärtigen Amt. Doch als er im April 2022, mittlerweile Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gemeinsam mit einigen Parlamentariern aus anderen Parteien nach Kiew fuhr, traf er auf massiven Widerstand, auch und vor allem in den eigenen Reihen.
Roth forderte mehr Entschlossenheit gegenüber Moskau, doch der zögerliche Kanzler Scholz sah sich bedrängt. auch die SPD-Linke legte sich quer, nach einer Weile fühlte sich der „undogmatische Reformsozialist“ aus Bad Hersfeld wie er sich selbst charakterisierte, im Fraktionssaal der SPD „wie in einem Kühlschrank“. Hingegen war Roth in den Talkshows sehr gefragt.
Als ihm der Druck seiner Genossen zuviel wurde, nahm Michael Roth eine Auszeit und beschloss, der Politik den Rücken zu kehren. Das gibt ihm die Freiheit, nun in einem Memoir den Berliner Betrieb und den Weg der SPD, speziell auch deren seiner Meinung nach naive und fatale Politik gegenüber Russland, zu beleuchten. Foto: privat
Lesung und Gespräch, Moderation Jochen Bittner
Samstag, 28.03.2026, 19:00 Uhr
Wandelhalle m Kurpark Bad Wildungen
Christian Berkel - "Sputnik" - Eine Jugend in Berlin-Frohnau und Paris

Sputnik war sein Spitzname. Man nannte ihn so, weil er im selben Monat, dem Oktober 1957, auf die Welt kam, in dem der erste künstliche Erdsatellit ins All geschossen wurde, der sowjetische Sputnik. Und es passt ja: der Aufstieg des bekannten Schauspielers verlief zumindest phasenweise ebenfalls mit rasender Geschwindigkeit.
In seinem dritten autobiographischen Roman erzählt er nun, wie dies alles in Berlin-Frohnau begann. Die geliebte Mutter, die als Jüdin verfolgt worden war, öffnete ihm die Tür zu den Künsten, sie schickte ihn aufs französische Gymnasium und ließ ihn mit 14 Jahren zu Freunden nach Paris ziehen. Dort nahm er Schauspielunterricht und lernte die Liebe kennen. Es folgten weitere Lehrjahre in Deutschland, Engagements an erstklassigen Bühnen, ein erster Film mit Ingmar Bergman und viele Fernsehrollen.
Vor zehn Jahren begann Christian Berkel, Begebenheiten aus seiner vielschichtigen Familiengeschichte als Stoff für Romane zu verarbeiten, und so machte der Schauspieler als Autor Furore mit seinem Erzähltalent. Beim Literarischen Frühling trat er bereits 2019 einmal auf. Es gelingt ihm meisterhaft, persönliche und Zeitgeschichte miteinander zu verweben.
Foto: Julia Reisinger/Literarischer Frühling
Großes Bühnen-Solo mit kurzem Gespräch