Michael Roth (*1970, Heringen) wuchs in unmittelbarer Nähe der einstigen "Zonengrenze" zwischen Westdeutschland und der DDR auf und studierte nach dem Abitur in Frankfurt Politologie, Germanistik und Soziologie. Schon als Schüler trat er in die SPD ein und wurde dort auf Orts-, Bezirks- und Landesebene in wichtige Parteiämter gewählt, zuletzt auch in den Vorstand und das Präsidium der Bundes-SPD.
Ab 1998 gehörte er 27 Jahre lang als mehrfach mit Rekordergebnissen direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Hersfeld-Rotenburg dem deutschen Bundestag an. Acht Jahre lang war er zudem Staatsminister im Auswärtigen Amt für Europafragen, und mehr als drei Jahre leitete er danach den Auswärtigen Ausschuss des Bundestages.
In dieser Zeit wurde Roth weithin bekannt, weil er gegen die herrschende Linie der SPD eine bedeutend stärkere Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland forderte, was nicht allen seiner Parteigenossen gefiel. Belastet durch die Streitigkeiten in seiner Partei zog sich Roth eine Zeitlang zurück, nach der Bundestagswahl 2025 schied er dann ganz aus der Politik aus. Roth ist seit 2004 auch Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Foto:privat