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Navid Kermani

Navid Kermani (*1967, Siegen) wuchs als Kind iranischer muslimischer Eltern, die 1959 in die Bundesrepublik einwanderten, im westfälischen Siegen auf. Sein Vater war dort Arzt an einem katholischen Krankenhaus. Schon als Schüler versuchte Kermani sich im Journalismus. Das Studium der Orientalistik, Philosophie und Theaterwissenschaft absolvierte er in Köln, Bonn und Kairo. Seine Doktorarbeit über den Koran trug den Titel „Gott ist schön“, später erlangte er auch die Habilitation als Orientalist. Neben der wissenschaftlichen Arbeit betätigte sich der umtriebige Intellektuelle als Reporter aus Krisengebieten, außerdem schrieb er Romane, Essays und zahllose Aufsätze. Oft wurde er auch als Redner und Gastprofessor eingeladen, so sprach er 2014 vor dem deutschen Bundestag über das Grundgesetz. Als gläubiger Muslim, vielseitiger Wissenschaftler und erfolgreicher Literat wurde er in einer Zeit kultureller Konfrontationen zu einer Symbolfigur des Ausgleichs und Dialogs. Aufsehen erregte unter anderen sein Buch „Ungläubiges Staunen“ über das Christentum und seine Bildkunst. 2015 erhielt er den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Zu seinen mehr als zwei Dutzend weiteren Auszeichnungen zählen der Hessische Kulturpreis, der Hannah-Arendt-Preis, der Joseph-Breitbach-Preis und der Bürgerpreis der deutschen Zeitungen. Navid Kermani lebt als freier Schriftsteller in Köln, wo er sich im kulturellen Leben engagiert.

Navid Kermani
Navid Kermani © Heike Bogenberger
Navid Kermani © Heike Bogenberger