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Joachim Gauck

Joachim Gauck (* 1940, Rostock) wuchs als Sohn eines Kapitäns und einer Bürofachfrau an der Ostseeküste auf und studierte evangelische Theologie. Als Pfarrer wirkte er zu DDR-Zeiten in Rostock, nach der Wende im November 1989 gelangte er auf der Liste von Bündnis 90 in die letzte Volkskammer der DDR. 1990 wurde Joachim Gauck der erste Sonderbeauftragte für die Unterlagen des früheren Staatssicherheitsdienstes der DDR, die bald darauf gegründete Sonderverwaltung wurde meist als Gauck-Behörde bezeichnet. Diese Tätigkeit gab er nach zehn Jahren auf und betätigte sich als Redner, Moderator und Autor. Unter anderem war er Vorsitzender des Vereins „Gegen Vergessen – für Demokratie“, der sich für die Aufarbeitung der NS-Diktatur und des DDR-Regimes engagierte. Am 18. März 2012 wählte die Bundesversammlung den parteilosen Intellektuellen mit 80,7 Prozent zum elften Bundespräsidenten. Er übte dieses Amt bis zum 18. März 2017 aus und erwarb sich großes Ansehen. Auf eine zweite Kandidatur verzichtete er. Gauck wurde vielfach geehrt und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hannah-Arendt-Preis und dem Ludwig-Börne-Preis. Gauck hat zahlreiche Aufsätze und mehrere Bücher veröffentlicht, zum Teil gemeinsam mit seiner früheren Lebensgefährtin, der Journalistin Helga Hirsch. Seine jüngsten Werke „Toleranz – einfach schwer“ und „Erschütterungen“ befassen sich mit den aktuellen Krisen in Deutschland und den Bedrohungen der Demokratie von innen und außen.

© Joachim Gauck
Eva Maria Schmidt / Lit. Frühling
Eva Maria Schmidt / Lit. Frühling